Mit der Wahlstimme handlungsfähige Politik schaffen“

Kirchen rufen Bürger in Sachsen-Anhalt auf, wählen zu gehen

Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen

22. März 2006

Verweigerung bei den anstehenden Landtagswahlen kann nach Ansicht der Kirchen in Sachsen-Anhalt die Probleme im Land nicht lösen. Aus Protest nicht zu wählen, reiche nicht aus, betonen Axel Noack, Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Helge Klassohn, Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts und Gerhard Feige, Bischof des Bistums Magdeburg. In einem gemeinsamen Wahlaufruf ermuntern die leitenden Geistlichen die Bürgerinnen und Bürger, vom Wahlrecht bei der Landtagswahl am 26. März Gebrauch zu machen: „Mit ihrer Stimme schaffen Sie eine handlungsfähige Politik in Sachsen-Anhalt, gestalten Sie lebendige und zukunftsfähige Demokratie in unserem Land.“

Auch von der Unzufriedenheit über Politiker und deren Entscheidungen sollten sich die Menschen nicht entmutigen lassen. Ebenso wenig helfe es, extreme Parteien und Kandidaten zu wählen: „Platte und aggressive Parolen sind es nicht wert, unterstützt zu werden. Den Extremisten geht es letztlich darum, mittels parlamentarischer Möglichkeiten unsere Demokratie auszuhöhlen.“

Weiter verweisen die Geistlichen auf dringende Aufgaben, vor denen die Landespolitik stehe: Das Vorgehen gegen die hohe Arbeitslosigkeit, die Förderung von Familien und deren Ansehen, die weitere Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West sowie die Stärkung der Landesidentität in Sachsen-Anhalt. „Das sind einige der wichtigen Herausforderungen, die Wähler wie Gewählte gemeinsam meistern müssen.“

Magdeburg / Dessau, 22. März 2006

Pressestellen der Kirchen


GEMEINSAMER WAHLAUFRUF

Zum fünften Mal seit der wieder gewonnenen Einheit unseres Volkes wird der Landtag von Sachsen-Anhalt gewählt. Die aktuellen Schwierigkeiten stehen uns allen vor Augen:

die immer noch viel zu hohe Arbeitslosigkeit in unserem Land,

die Förderung der Familien und deren Ansehen in unserer Gesellschaft,

die weitere Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West,

die Stärkung unserer Landesidentität.

Dies sind einige der wichtigen Herausforderungen, die wir gemeinsam - Wähler wie Gewählte - meistern müssen. Denn gemeinsam leben wir Demokratie. Mit ihrer Stimme schaffen Sie eine handlungsfähige Politik in Sachsen-Anhalt, gestalten Sie lebendige und zukunftsfähige Demokratie in unserem Land.

Der Wahl aus Protest fern zu bleiben, reicht angesichts der Probleme in unserem Land nicht aus. Und auch Fehlentscheidungen oder Unzulänglichkeiten von politischen Amtsträgern dürfen uns nicht entmutigen, wählen zu gehen.

Extreme Parteien oder Kandidaten zu wählen, hilft  unseren Land ebenfalls nicht weiter. Platte und aggressive Parolen sind es nicht wert, unterstützt zu werden. Den Extremisten geht es letztlich darum, mittels parlamentarischer Möglichkeiten unsere Demokratie auszuhöhlen.

Wir rufen Sie aIs verantwortliche und verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger auf: Nehmen Sie an dem Prozess der demokratischen Gestaltung unserer Gesellschaft teil. Wägen Sie Ihre Entscheidung für oder gegen eine Partei oder eine Kandidatin, einen Kandidaten sorgsam ab - vor allen Dingen aber: Gehen Sie am 26. März wählen!

Axel Noack, Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, und

Helge Klassohn, Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts,

Dr. Gerhard Feige, Bischof des Bistums Magdeburg

Magdeburg / Dessau, 22. März 2006