Die evangelische Kirche lehnt Sterbehilfe ab

„Die Entscheidung über Leben und Tod liegt in Gottes Hand“, sagt Frank Otfried July

Evangelische Landeskirche in Württemberg

03. Juli 2008

Der evangelische württembergische Landesbischof Frank Otfried July hat vor der seit heute tagenden Landessynode Sterbehilfe abgelehnt. „Weil wir glauben, dass unser Leben am Anfang, in der Mitte und am Ende nicht uns, sondern Gott gehört, legen wir es allein in Gottes Hand“, sagte July. Die letzte Entscheidung über unser Leben gehöre Gott. Das Ja zum Lebensschutz ermögliche ein Altern in Würde, ein Helfen und Begleiten auch in schweren Zeiten.

Die Formel „das Sterben nicht verlängern, das Leben nicht verkürzen“ sei zwar richtig, aber häufig nicht eindeutig zu lösen, so July weiter. Seelsorger und Seelsorgerinnen hätten hier die anspruchsvolle Aufgabe, den sterbenden Menschen schützend zur Seite zu stehen. Der Landesbischof rief auch dazu auf, die palliativmedizinische Versorgung zu verbessern und das Hospizwesen auszubauen. Auch diakonische Alteneinrichtungen müssten hierauf ein besonderes Augenmerk richten, sagte das Oberhaupt der württembergischen Protestanten. An der geistlichen Kultur zeige sich in besonderer Weise „wes Geistes Kind“ man ist.

Das Thema Älterwerden bzw. Altsein dürfe nicht als reine ökonomische Frage angesehen werden. Vielmehr solle sich Kirche für eine positive Wahrnehmung des Alters einsetzen. Die große Chance der Kirchengemeinden liege genau darin, die Generationen nicht gegeneinander auszuspielen. In der Kirche begegneten sich verschiedene Generationen, die alle gemeinsam Gemeinde seien. Die Vernetzung der unterschiedlichen Zielgruppen sei deshalb wichtig.

Stuttgart, 03. Juli 2008

Christian Tsalos
Pressesprecher