Mehr Mut zur Visitation

Für eine Ökumene der Profile aber nicht der Konflikte

Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD)

07. März 2006

Bischofskonferenz der VELKD diskutierte vom 4. bis 7. März in Goslar Instrument der Aufsicht und Begleitung von Gemeinden

Goslar/Hannover – Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) möchte nach den Worten ihres Leitenden Bischofs, Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), „mehr Mut zur Visitation machen“. Dieses Instrument der Aufsicht und Begleitung von Gemeinden müsse „mehr Gewicht“ bekommen, sagte Landesbischof Friedrich zum Abschluss der Klausurtagung der Bischofskonferenz der VELKD vor Journalisten in Goslar. Vom 4. bis 7. März beschäftigten sich die Bischöfinnen und Bischöfe der Gliedkirchen der VELKD mit dem Thema „Visitation“. Damit biete sich die Gelegenheit, so der Leitende Bischof, dem geistlichen Leben vor Ort mehr Bedeutung beizumessen und nicht nur Strukturen und Finanzen zu diskutieren. Zudem eröffne sie den Visitatoren die Möglichkeit, Impulse für die eigene Arbeit aufzunehmen. Wo es machbar sei, sollten Gemeinden alle sechs Jahre besucht werden. Dr. Friedrich kündigte an, dass die VELKD ihre Leitlinien zur Visitation, die 1981 zuletzt überarbeitet wurden, innerhalb der nächsten zwei Jahre neu fassen wird..

Nach Einschätzung des Stellvertreters des Leitenden Bischofs, Landesbischof Hermann Beste (Schwerin), werde bei der Visitation den Gemeinden „der Spiegel vorgehalten“. Darüber hinaus habe sie auch das Ziel, das „Kirchturmdenken“ zu überwinden und Gemeinden deutlich zu machen, dass diese Verantwortung für die ganze Kirche haben.

Der Catholica-Beauftragte der VELKD, Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel), und der Leitende Bischof bekannten sich vor Journalisten zu einer „Ökumene der Profile, aber nicht der Konflikte“. Nach Ansicht Webers gehe es im Dialog mit anderen Konfessionen darum, „die Divergenzen aufzuzeigen und in gegenseitigem Respekt die bestehenden Differenzen auszuhalten.“ Der evangelischen Kirche empfahl er, „Minderwertigkeitsgefühle hinter uns zu lassen, wenn jemand sagt, wir seinen keine Kirche, sondern nur eine kirchliche Gemeinschaft“.


Pressestelle
Udo Hahn

Hannover, 7. März 2006