Deutschland muss den Frieden fördern

Landesbischof Weber erinnert an den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren

Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig

27. August 2009

Wolfenbüttel. Landesbischof Weber hat das zusammenwachsende Europa als ermutigendes Beispiel für Frieden und Sicherheit bezeichnet. Es zeige, dass Aussöhnung zwischen ehemals verfeindeten Staaten und Völkern möglich sei, sagte er in Wolfenbüttel anlässlich des Gedenkens an den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor siebzig Jahren. Die Deutschen müssten vor allem ihren europäischen Nachbarn dankbar sein, dass diese trotz millionenfacher Kriegstoten zu neuer Kooperation mit Deutschland bereit gewesen seien. Gleichzeitig seien alle Bürgerinnen und Bürger mitverantwortlich dafür, dass die Erinnerung an die Verbrechen im Dritten Reich nicht verloren gehe. Ein lebendiges Geschichtsbewusstsein sei die Voraussetzung dafür, dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehe.

Deutschland müsse international ein Motor des Friedens sein und darauf hinwirken, dass die zivile Konfliktbearbeitung Vorrang vor militärischen Mitteln habe, forderte der Landesbischof. Außerdem sei die Anwendung von Zwangsmaßnahmen an strenge ethische und völkerrechtliche Kriterien zu binden. Eine Wiederbelebung der Lehre vom „gerechten Krieg“ sei auch angesichts der neuen Herausforderungen durch den internationalen Terrorismus nicht zu rechtfertigen. „Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten“, so Weber auf der Basis der jüngsten Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Vor diesem Hintergrund sei es bedrückend, dass Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Rüstungsexporten gehöre. Trotz strenger Richtlinien, in welche Länder Rüstungsgüter exportiert werden dürfen, sei es nicht auszuschließen, dass hierdurch ein Geschäft mit dem Tod von Menschen ermöglicht werde, so der Landesbischof. Das aber sei aus ethischer Perspektive strikt abzulehnen. Besorgt zeigte sich Weber auch über die wachsende Bedrohung der Bundeswehrsoldaten in Afghanistan. Sie befänden sich in einem Krieg, dessen Ausgang immer unklarer werde. Die Entwicklung in Afghanistan sei ein weiteres Beispiel dafür, dass ein militärischer Einsatz häufig mehr Probleme schaffe als löse.

27. August 2009

Michael Strauß
Leiter der Pressestelle
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