Christen und Muslime gestalten eine gemeinsame Zukunft in Europa

Gemeinsame Erklärung von KEK und CCEE

Konferenz Europäischer Kirchen (KEK)

27. März 2003

Konferenz Europäischer Kirchen  (KEK)
Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE)

Über Krisen hinaus

Christen und Muslime gestalten eine gemeinsame Zukunft in Europa

Der „Islam in Europa”-Ausschuss, 1987 vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) gegründet, um die Kirchen in ihren Beziehungen mit muslimischen Mitbürgern in ganz Europa zu unterstützen und zu ermutigen, beendete sein gegenwärtiges fünfjähriges Mandat mit seiner Schlusssitzung vom 13.-16. März 2003 in Strassburg.

Der Ausschuss hatte die Aufgabe:

1. die Kirchen zu beraten durch die Erarbeitung von Informationsmaterial und Hilfestellung  für christliche Gemeinschaften zu verschiedenen Aspekten der christlich-muslimischen Beziehungen. Diese Aufgabe erfüllte er durch die Publikation von zwei Texten: einen zur Frage des interreligiösen Gebets („Christen und Muslime: gemeinsam Beten? Überlegungen und Texte”) und einen anderen als Leitfaden für den Dialog („Auf  Muslime zugehen?”);

2. Kontakte mit Muslimen zu fördern. Dies wurde jeweils in den Herbstsitzungen des Ausschusses selbst praktiziert (in Brüssel, Tirana, Sarajewo und Prag). Die bedeutsamste Begegnung war dabei die Konferenz vom 12.-16. September 2001 in Sarajewo, die im Schatten des 11. September stattfand. Dabei diskutierten Wissenschaftler und Repräsentanten von Kirchen und muslimischen Organisationen das Thema „Christen und Muslime in einem pluralistischen Europa”;

3. Erfahrungen und Informationen aus den verschiedenen Ländern auszutauschen, die den Kirchen in zwei Briefen vermittelt wurden (im Jahr 2000 „Die Erziehung der christlichen und muslimischen Jugend in einem pluralistischen Europa” und 2001: „Die Rolle der Kirchen in einer pluralistischen Gesellschaft in der Sicht von Muslimen in Europa”).

Zwangsläufig hatte der „Islam in Europa”-Ausschuss auf die weltweiten Ereignisse einzugehen, die die christlich-muslimischen Beziehungen in Europa beeinflussen. Deshalb hat der Ausschuss auch die Auswirkungen der gegenwärtigen Irak-Krise und der Konsequenzen eines möglichen Krieges wie auch des andauernden Konflikts im Heiligen Land diskutiert. In diesem Zusammenhang wurde der Ausschuss durch die von Kirchenführern in Europa und in aller Welt ausgedrückte Einmütigkeit inspiriert, einer Lösung dieser Krise durch das Mittel des Krieges anstatt durch UN-Verhandlungen zu widerstehen; ebenso wurde der Ausschuss ermutigt durch die aktive Zusammenarbeit von Christen und Muslimen aus ganz Europa und weltweit mit gemeinsamen Erklärungen, gemeinsamen Initiativen und Gebeten für den Frieden. All dies zusammen genommen straft jene Lügen, die diesen Konflikt als eine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen darstellen.

Viele dieser Anliegen sind in die im Jahr 2001 von den europäischen Kirchen verabschiedete Charta Oecumenica im Abschnitt 11 aufgenommen worden: „Die Begegnungen zwischen Christen und Muslimen sowie den christlich-islamischen Dialog wollen wir auf allen Ebenen intensivieren. Insbesondere empfehlen wir, miteinander über den Glauben an den einen Gott zu sprechen und das Verständnis der Menschenrechte zu klären.”

Der „Islam in Europa”-Ausschuss, zusammen mit vielen anderen, betet, arbeitet und hofft weiterhin für Frieden und Gerechtigkeit, besonders im Irak und im Heiligen Land.

Der „Islam in Europa”-Ausschuss besteht aus folgenden Mitgliedern:

CCEE-Mitglieder:

Hans Vöcking (Ko-Moderator), CCEE
Giampiero Alberti, Italien
Marianne Goffoël, Belgien
Gwenolé Jéusset, Frankreich
Lubos Kropacek, Tschechische Republik
Franjo Topic, Bosnien Herzegovina

CEC-Mitglieder:

Heinz Klautke (Ko-Moderator), EKD; Deutschland
Philip Lewis, Anglikanische Kirche, Großbritannien
Jean-Claude Basset, Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund, Schweiz
Vosskan Kalpakian, Armenische Kirche, Athen
Roman Sylantiev, Russische Orthodoxe Kirche, Russland
Alexander Karyotoglou, Ökumenisches Patriarchat, Griechenland

Beobachter:

Khaled Akasheh, Päpstlicher Rat für den Interreligiösen Dialog
Tarek Mitri, Ökumenischer Rat der Kirchen


Für weitere Auskünfte wenden Sie sich an:

Sarah Numico, CCEE Informationsbeauftragterin
Tel. +41 71 227 33 79., Fax +41 71 227 33 75., E-mail
sarah.numico@ccee.ch

Luca Negro, KEK-Sekretär für Kommunikation und Information
Tel. +41 22 791 6485, Fax +41 22 791 6227, E-mail
Luca.Negro@cec-kek.org