LWB-Präsident Hanson würdigt ökumenisches Engagement von Papst Johannes Paul II.

Papst ermöglichte beispielloses Wachstum in lutherisch/römisch-katholischen Beziehungen

Lutherischer Weltbund (LWB)

06. April 2005

"Lutheranerinnen und Lutheraner werden Johannes Paul II. als den Papst in Erinnerung behalten, der ein beispielloses Wachstum in den lutherisch/römisch-katholischen Beziehungen ermöglichte", erklärte Bischof Mark S. Hanson, Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB) und Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), in einer Erklärung anlässlich des Todes von Papst Johannes Paul II. am 2. April.

Hanson betonte, Papst Johannes Paul II. habe in zahlreichen Bereichen Historisches geleistet. Insbesondere sein Engagement für die ökumenische Bewegung werde Vielen als prägende Dimension seines Wirkens im Gedächtnis bleiben.

Hanson verwies darauf, dass mit der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre (GE) durch den LWB und die römisch-katholische Kirche am 31. Oktober 1999 in Augsburg (Deutschland) der Heilung der durch die Reformation im 16. Jahrhundert aufgerissenen Wunden neü Bedeutung gegeben worden sei. Der LWB-Präsident brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass der "Geist des lebendigen Christus dieses Werk fortsetzt und eine noch tiefere Beziehung zwischen beiden Gemeinschaften herbeiführt". Die GE formuliert einen Konsens in Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre, die in der Reformationslehre einen der wesentlichen Konfliktbereiche darstellte.

Hanson würdigte den überaus mutigen und weisen Dienst von Papst Johannes Paul II. an der Kirche und dessen Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden nicht nur in seiner polnischen Heimat, sondern im Namen der gesamten Schöpfung. Hanson hob die Zuwendung des Papstes zu allen Menschen unabhängig ihres Glaubens und ihrer Hautfarbe sowie dessen Liebe für die jungen Menschen hervor, die beispielhaft für seine Sorge um alle gewesen sei.

"Wir danken Gott für Leben und Wirken Johannes Pauls II. und beten darum, dass er die Menschen in der römisch-katholischen Kirche in diesen Tagen der Trauer und des Gedenkens stärken möge durch die Verheißung der Auferstehung Christi. Wir beten auch darum, dass Gottes Geist die Beratungen des Kardinalskollegiums leiten möge, das nun vor der Aufgabe steht, einen neuen Papst auszuwählen", so Hanson abschließend.

Genf, 06. April 2005

Sekretariat des LWB