Bischof Gert Hummel starb in Georgien
Gedenkgottesdienst in der Stuttgarter Johanneskirche geplant
Evangelische Landeskirche in Württemberg
Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien, Gert Hummel, ist im Alter von 71 Jahren in Tiflis gestorben. Der aus Württemberg stammende Theologe hat seit 1998 in Tiflis gelebt, um die evangelische Kirche, die unter der kommunistischen Unterdrückung fast völlig untergegangen war, in Georgien wieder aufzubauen. 1999 wurde er Bischof dieser Kirche. Gert Hummel war auch Präsident der Deutschen Paul-Tillich-Gesellschaft.
Der in Sindelfingen geborene Hummel war zunächst Pfarrer und Religionslehrer in Württemberg, 1964 ging er als Professor für Systematische Theologie nach Saarbrücken. Durch eine Städtepartnerschaft von Saarbrücken und Tiflis kam Hummel in Kontakt mit Nachfahren deutscher Auswanderer in Georgien. Er lernte das Land und seine Menschen lieben.
Nach seiner Emeritierung 1998 verkaufte Hummel sein Haus in Saarbrücken und baute mit dem Erlös in Tiflis eine Kirche mit Gemeindezentrum, ein Altenheim und Sozialstationen. Die Arbeit der Einrichtungen finanzierte Hummel ebenfalls aus seinem Privatvermögen und aus Spenden eines Freundeskreises. Für ihren Einsatz wurden Gert Hummel und seiner Frau Christiane das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Hummel ist es auch zu verdanken, dass es in Abchasien wieder eine lutherische Kirche gibt. Durch seinen Einsatz wurde das Gebäude renoviert und im Herbst 2002 wieder eingeweiht. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg ist seither Partnerkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien und bietet finanzielle und ideelle Unterstützung. „Württemberg fühlt sich nach dem Tod von Gert Hummel in besonderer Weise für die Zukunft dieser Kirche verantwortlich“, sagte Oberkirchenrat Heiner Küenzlen, Leiter des Dezernates „Theologie und weltweite Kirche“ im Evangelischen Oberkirchenrat in Stuttgart.
Die Aussegnungsfeier für Gert Hummel findet am Samstag, 20. März, in Georgien statt. In Stuttgart wird es einen Gedenkgottesdienst voraussichtlich am 28. März in der Stuttgarter Johanneskirche, am Feuersee geben. Die Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.
Stuttgart, 17. März 2004
Klaus Rieth
Pressesprecher
