Kirchen treffen sich zu einer internationalen Konferenz für den Frieden im Nahen Osten

Eröffnung eines neuen Fürspracheforums

Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)

12. Juni 2007

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) organisiert vom 17.-21. Juni in Jordanien eine internationale Konferenz unter dem Motto "Kirchen gemeinsam für Frieden mit Gerechtigkeit im Nahen Osten". Die Tagung wird sich mit den Perspektiven für Frieden in Israel/Palästina beschäftigen und ein neues kirchliches Fürspracheforum starten.

Anlässlich des Treffens in Amman, Jordanien, werden kirchliche Führungspersönlichkeiten aus dem Nahen Osten ihre Erwartungen an einen gerechten Frieden und ihre Erfahrungen mit Konflikten, insbesondere dem israelisch-palästinensischen Konflikt, vorstellen. Als Redner werden u. a. der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem und ganz Palästina, Theophilos III., der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, und andere Verantwortliche von Kirchen aus dem Nahen Osten auftreten.

Der ÖRK-Generalsekretär, Pfr. Dr. Samuel Kobia, wird an der Konferenz teilnehmen und sie eröffnen. Zudem werden ca. 130 Vertreter und Vertreterinnen aus ÖRK-Mitgliedskirchen und kirchlichen Organisationen aus dem Nahen Osten, Europa, Afrika, Asien sowie aus Nord-, Mittel- und Südamerika teilnehmen.

Auf die Erfahrungen aus dem Nahen Osten folgen Berichte von Kirchen aus anderen Weltregionen über die Lektionen, die sie aus tief wurzelnden Konflikten in ihren Ländern, z. B. Südafrika, Sudan, Kolumbien und Sri Lanka, gelernt haben. Der Hauptfokus soll dabei der Rolle der Kirchen bei der Friedensschaffung und der Aufrechterhaltung des Friedens nach Beendigung des Konflikts zukommen.

Am Schluss der Veranstaltung wird eine internationale, zwischenkirchliche Fürspracheinitiative gestartet: das Ökumenische Forum für Palästina/Israel. Das Forum ermöglicht eine engere Zusammenarbeit der Kirchen weltweit in ihrer Fürsprachearbeit für Frieden mit Gerechtigkeit im Nahen Osten; es soll die bereits bestehende Fürsprachearbeit koordinieren und neue gemeinsame Friedensbemühungen fördern. Die Initiative wurde letzten September vom ÖRK-Zentralausschuss gebilligt. Seither haben bereits zwei Vorbereitungstreffen stattgefunden.

Jordanien als Konferenzort ermöglicht den Beginn einer weltweiten kirchlichen Initiative mit dem Fokus Naher Osten, in engem Kontakt zu den Kirchen dieser Region.

Die Veranstaltung findet während eines Monats statt, in dem Kirchen und kirchliche Organisationen weltweit an die 40 Jahre israelischer Besatzung Ostjerusalems, des Westjordanlands, des Gazastreifens und der Golanhöhen erinnern.

Obwohl sie ihre Wurzeln in der Region bis in biblische Zeiten zurückverfolgen können, verbinden die ÖRK-Mitgliedskirchen im Nahen Osten die Zukunft der christlichen Gemeinden in der Region immer stärker mit einer gerechten und dauerhaften Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts. In den 59 Jahren seit die Mitgliedskirchen 1948 einen arabisch-israelischen Frieden zum ersten Mal auf die politische Agenda des ÖRK setzten, hat zudem die Besorgnis innerhalb der Schwesterkirchen weltweit zugenommen.

Genf, 12. Juni 2007

Juan Michel
Pressesprecher