Die Stimme des Papstes war auch für nicht-katholische Christen wichtig

Beileidsschreiben des ACK-Vorsitzenden an Kardinal Lehmann

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK)

Der Vorsitzende der ACK, Bischof Dr. Walter Klaiber, hat in einem Beileidschreiben an Kardinal Lehmann die Anteilnahme und das Mitgefühl der Mitglieds- und Gastkirchen der ACK zum Ausdruck gebracht. In seinem Schreiben hebt Klaiber hervor, dass Papst Johannes Paul II. die katholische Kirche über ein Vierteljahrhundert geleitet hat, getragen von einem tiefen Glauben an Gottes verlässliches Handeln auch in unserer Gegenwart. Seine Stimme, so Klaiber, war auch für die nicht-katholischen Christen und über die Grenzen der Christenheit hinaus wichtig. Sein konsequenter Einsatz für den Frieden, für soziale Gerechtigkeit und für den unbedingten Schutz des Lebens wurden gehört und beachtet, freilich – zu seinem großen Leidwesen – oft auch nicht befolgt.

Für das Miteinander der Kirchen hat seine Enzyklika UT UNUM SINT große Bedeutung gewonnen. Durch ihr klares Bekenntnis zum Ökumenismus hat sie die Basis für eine ökumenische Annäherung, die das Zweite Vatikanische Konzil geschaffen hat, gefestigt und erweitert. Der Zusammenhang des Rufes zur Einheit und des missionarischen Auftrags der Kirche wurde erneut ins Bewusstsein gebracht.

Beeindruckend war, nach den Worten von Klaiber, auch die Offenheit, mit der der Papst seine Wahrnehmung formulierte, dass für viele ökumenische Partner sein Amt ein Hindernis für die Einheit darstelle. Leider wurde sein entsprechendes Gesprächsangebot zwar gehört, aber nicht weiter konkretisiert.

Frankfurt, 04. April 2005