Ökumene ist lebendig, kräftig und zukunftsweisend

Catholica-Beauftragter der VELKD, Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel), auf dem Kirchentag in Köln: Ökumene vor Ort funktioniert – Aus theologischer Sicht viel mehr möglich

Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD)

08. Juni 2007

Köln/Hannover – „Das Funktionieren der Ökumene vor Ort ist der Normalfall.“ Darauf hat der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel), aufmerksam gemacht. Auf dem „Forum Ökumene“ des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Köln sagte Dr. Weber am 8. Juni, es gebe auch Ausnahmen. Er wolle nicht verhehlen, dass es ihn schmerze, wenn er von Behinderungen des ökumenischen Miteinanders durch „Anweisung von oben“ höre. Der Braunschweiger Landesbischof wandte sich gegen die Einschätzung, die Ökumene sei krank oder gar tot. Er räumte ein, dass an vielen ökumenischen Baustellen derzeit nicht weiter gebaut werden könne, „weil sich die Bauleute über den Zuschnitt des Gebäudes und von Räumen nicht einigen könnten“. Manche ökumenische Wege scheinen in die Leere zu führen oder von Zäunen versperrt zu sein, so Weber. „Und wenn die einen im Haus der anderen derzeit bestimmte theologische Nummern wählen, ist es besetzt, oder es geht keiner ran – Funkstille.“ Ungeachtet dieser Eindrücke kommt der Beauftragte der VELKD für die Beziehungen zur römisch-katholischen Kirche zu dem Ergebnis: „Ökumene ist lebendig, Ökumene ist kräftig, Ökumene ist zukunftsweisend.“

Theologisch sei man schon weiter als auf der Ebene der Kirchen, „und aus theologischer Sicht ist viel mehr möglich, als wir bislang verwirklicht haben“, hob Weber hervor. Die Kirchen brauchten die Ökumene, denn sie sei eine „missionarische und diakonische Notwendigkeit“. Die ökumenischen Anstrengungen erwiesen sich dann als zukunftsfähig, „wenn wir uns über ihre Ziele im Klaren sind“. Für die evangelische Seite sei es nicht notwendig, „dass wir erst in allen theologischen Einzelheiten übereinstimmen und dann Kirchengemeinschaft erklären und praktizieren“. Es gebe theologische Unterschiede, die nicht mehr kirchentrennend seien.

Hannover, 8. Juni 2007
Udo Hahn

Pressestelle
Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche