Kirchenpräsident Helge Klassohn besorgt über geplanten Anbau von genverändertem Weizen in Sachsen-Anhalt

Evangelische Landeskirche Anhalts

12. März 2004

Kirchenpräsident Helge Klassohn hat sich besorgt gezeigt über den geplanten Anbau von genverändertem Weizen in Sachsen-Anhalt. „Wir sind nicht wissenschaftsfeindlich“, sagte Klassohn, „doch die Ehrfurcht vor dem von Gott geschaffenen Leben in seiner Schöpfung muss Vorrang haben vor dem technisch Machbaren.“ Er halte die Zulassung von gentechnisch veränderten Getreidesorten angesichts der unkalkulierbaren Risiken für ausgesprochen bedenklich. „Was wir hier brauchen, ist eine Technikfolgenabschätzung“, betonte der anhaltische Kirchenpräsident und forderte – in Übereinstimmung mit einem Positionspapier der AG der Umweltbeauftragten der evangelischen Kirchen sowie der AG der Umweltbeauftragten der deutschen Diözesen – eine Haftungsregelung nach dem Verursacherprinzip für gentechnisch veränderte Pflanzen und Produkte.

Klassohn warnte auch vor den Gefahren einer unkontrollierten Ausbreitung von gentechnisch verändertem Erbgut für Natur und Landwirtschaft und verwies auf die Meinungsbildung im Synodalausschuss Kirche und Gesellschaft der anhaltischen Landeskirche, der sich bereits 1995 gegen einen Anbau von gentechnisch verändertem Getreide auf Kirchenland ausgesprochen hatte. Eines der nun geplanten Testfelder befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Grundstück der anhaltischen Kirchengemeinde Latdorf/Kreis Bernburg.

12. März 2004

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