Interesse und Begeisterung wecken

Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft

Deutsche Bibelgesellschaft

08. Juni 2010

. Die Aktualität der Arbeit für die Bibel betonte die Stiftung Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) in ihrer Vollversammlung vom 31. Mai bis 2. Juni in Halle an der Saale. 300 Jahre nach der Gründung der ersten Bibelanstalt durch Freiherr Carl Hildebrand von Canstein sehen sich die Bibelgesellschaften in Deutschland und international durch die Entwicklung der Medien und die gesellschaftlichen Veränderungen weiter herausgefordert. Ein Festvortrag zum Canstein-Jubiläum vom amtierenden Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, hatte die Vollversammlung am Montag eröffnet.

Dr. Miller Milloy, Generalsekretär des Weltverbandes der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS), verwies auf die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte. Allein 415 Millionen Bibeln und nahezu 300 Millionen Neue Testamente haben nach Angaben Milloys die Bibelgesellschaften seit 1990 verbreitet. Dennoch habe sich die Arbeit der Bibelgesellschaften nicht erledigt, denn in vielen Sprachen fehlten noch Bibelübersetzungen und die Weltbevölkerung wachse rasch. „Um die Botschaft des Evangeliums vermehrt erreichbar zu machen, beschäftigt sich der Weltbund weiter mit der Übersetzung der Bibel aus den Ursprachen", so Miller Milloy. Doch anders als zu Zeiten des Freiherrn von Canstein könne heute nicht alle Kraft dem Druck der Bibel gelten, erklärte der Theologe und wies auf neue Medien wie zum Beispiel die sozialen Netze im Internet.

„Die Bibel ins Gespräch bringen, das bedeutet, Interesse und Begeisterung für sie zu wecken“, sagte Michael Landgraf in einem Referat zur historischen und aktuellen Bedeutung von Cansteins. Landgraf, Vorsitzender des Pfälzischen Bibelvereins und Leiter des Religionspädagogischen Zentrums in Neustadt, forderte Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen eine Brücke zur Bibel zu bauen. Dabei helfen „konkrete handlungsorienterte Angebote“. Der Referent zählte dazu Bibelzentren und Bibelmuseen, Wanderausstellungen, Bibelaktionen vor Ort oder bei Events, Bibelwettbewerbe, Bibellesekampagnen, Bibelkurse, Bibelsonntag und Bibelwochen und das Bibelmobil.

Für langjährige ehrenamtliche Arbeit ehrte die Deutsche Bibelgesellschaft ihren ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Mäule aus Ludwigsburg mit der Canstein Medaille. Der 71-Jährige gehörte dem DBG-Verwaltungsrat von 1981 bis 2009 an. In ihrer Laudatio würdigte ihn die westfälische Oberkirchenrätin Doris Damke als Kaufmann und frommen Schwaben, für den ehrenamtliches Engagement zentraler Ausdruck des Glaubens sei. Mäule war beruflich als Direktor in einer Bausparkasse tätig.

Mit einem Referat zum Thema „Aufbruch zur Mündigkeit. Bibelgesellschaft und Bibelmission – ein Auftrag für heute“ hatte EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider die Vollversammlung eröffnet. Ein Grußwort sprach unter anderem der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Professor Dr. Wolfgang Böhmer. Professor Dr. Hermann von Lips begrüßte die Mitglieder der Vollversammlung für das Mitteldeutsche Bibelwerk. Der DBG-Vollversammlung gehören insgesamt 40 regionale Bibelgesellschaften, kirchliche Werke und Freikirchen an.

Stuttgart/Halle a.d.S.,  8. Juni 2010
 
Über die Deutsche Bibelgesellschaft

Die Deutsche Bibelgesellschaft ist eine kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Stuttgart. „Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Bibel” nennt die Satzung als Aufgaben. Darüber hinaus fördert sie die Bibelmission, das Bibellesen und die Kenntnis der Heiligen Schrift. Bei der Deutschen Bibelgesellschaft erscheinen die Lutherbibel im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland und die Gute Nachricht Bibel. Mit der Basisbibel bietet sie die erste Bibelübersetzung an, die den gewandelten Lesebedürfnissen des 21. Jahrhunderts gerecht wird: Zeitgemäßes Deutsch mit klaren, prägnanten Sätzen, rhythmischer Sprache, zahlreichen Sacherklärungen und Hintergrundinformationen im Internet. Zu den mehr als 500 Titeln des Verlages zählen außerdem wissenschaftliche Ausgaben, Hörbibeln, elektronische Medien, fremdsprachige Aus gaben und Kinderbibeln. Vorsitzender ist Dr. Johannes Friedrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die Geschäftsführung bilden Generalsekretär Pfarrer Klaus Sturm und der Kaufmännische Direktor Dr. Felix Breidenstein.

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