Theo Sorg feiert 75. Geburtstag

Ehemaliger Landesbischof nutzt Ruhstand zum Bücher schreiben

Evangelische Landeskirche in Württemberg

08. März 2004

Bischof i. R. D. Theo Sorg begeht am Donnerstag, 11. März, seinen 75. Geburtstag. Sorg war von 1988 bis zu seinem Ruhestand 1994 Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Der in Nierstein geborene Hesse wuchs als Pfarrerssohn in Marbach am Neckar auf. Nach dem Besuch der Theologischen Seminare Schöntal und Urach studierte er in Tübingen, Erlangen und Bethel evangelische Theologie. Er begann seine kirchliche Laufbahn 1957 als Jugendpfarrer in Stuttgart und leitete ab 1960 fünf Jahre lang das Evangelische Jungmännerwerk in Württemberg. Anschließend war er Pfarrer an der Stuttgarter Stiftskirche. Der Württembergischen Landessynode gehörte er ab 1971 an und war Sprecher des Gesprächskreises „Lebendige Gemeinde“.

Mitglied der Kirchenleitung wurde Sorg 1973, zunächst als Leiter des theologischen Referats. Ab 1980 war er Prälat in Stuttgart, bis er zum Landesbischof gewählt wurde. Daneben wurde Sorg durch zahlreiche theologische Veröffentlichungen bekannt. 1990 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen.

Der schwäbische Pietismus ist Sorgs geistige Heimat. Er verstand sich jedoch stets als Brückenbauer zwischen den unterschiedlichen Frömmigkeitsrichtungen der württembergischen Landeskirche. Ein besonderes Anliegen war ihm neben seiner Predigttätigkeit die Förderung einer „missionarischen Sensibilität“.  Ohne diese Sensibilität habe die Kirche keine Zukunft, schreibt Sorg in seinem Buch „Der Glaube hat Zukunft. Perspektiven für eine evangelische Kirche von morgen“.

Während seiner Amtszeit als Bischof beschäftigte ihn auch die Situation ausländischer Mitbürger und Spätaussiedler. Darüber hinaus trat er entschieden für den Schutz des Sonntags ein. In seinem Buch „Auf weitem Raum“ (1993) zog er eine Bilanz seiner Tätigkeit als Landesbischof. Darüber hinaus veröffentlichte er seit seinem Ruhestand „Das Wort vom Kreuz“ (1997), „Leuchtzeichen am Wege“ (1998) und „Er das Haupt, wir seine Glieder“ (2000). Für Sorg war die sorgfältige Auseinandersetzung mit der biblischen Tradition entscheidende Grundlage seiner praktischen Tätigkeit wie auch seiner Veröffentlichungen. Er versuchte die Botschaft der Bibel in eine Sprache zu übersetzen, die in einer säkularisierten Welt verstanden wird.

Stuttgart, 08. März 2004

Klaus Rieth
Pressesprecher