Dienen ist ein Zeichen der Kirche

Bischof Huber diskutiert mit Synodenpräsidenten über den Reformprozess der EKD

Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig

05. Mai 2007

Der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber (Berlin) hat sich für eine weiter gehende Kirchwerdung der EKD ausgesprochen. Das gemeinsame öffentliche Zeugnis der evangelischen Kirchen habe faktisch einen kirchlichen Charakter, sagte er am Samstag, 5. Mai, bei einem bundesweiten Treffen mit den Synodenpräsidenten der 23 EKD-Gliedkirchen in Goslar. Gleichzeitig betonte Huber, dieser Prozess bedeute keine Zentralisierung kirchlicher Aufgaben. Er sei vereinbar mit der Aufgabe der EKD, Dienstleisterin ihrer Gliedkirchen zu sein. Dienen sei geradezu ein Zeichen der Kirche.

Der Ratsvorsitzende unterstrich die Verantwortung der Kirchen für die Fortführung des Reformprozesses und gab seiner Überzeugung Ausdruck, dass dieser nur gelingen könne, wenn er auch in die Arbeit der Synoden und Gemeinden einfließe. Auch für die pfarramtliche Tätigkeit gebe es Qualitätsmaßstäbe, die in Zukunft stärker zu berücksichtigen seien, so Huber. Er kritisierte eine mangelnde „Kultur des Feedback“, die unter anderem dazu führe, dass Mitarbeitende häufig zu wenig Wertschätzung erfahren.

Sowohl die Konzentration auf ihre geistliche Mitte als auch eine deutliche Außenorientierung bezeichnete Huber als zentrale Herausforderungen der Kirche. Dabei müsse bedacht werden, dass die Ortsgemeinden heute nicht mehr dieselbe Rolle spielen könnten wie in der Vergangenheit. Im Gegensatz zu früher lebten die Menschen nicht mehr ausschließlich an einem Ort, sondern in einer differenzierten Gesellschaft. Darauf müssten die Ortsgemeinden angemessen reagieren, so Huber.

Wolfenbüttel, 05. Mai 2007

Michael Strauß
Pressesprecher