Zur Situation im Irak

Bischof Hans-Jürgen Abromeit

Pommersche Evangelische Kirche

„Es ist Krieg im Irak. Mit Deutschland befreundete Staaten, allen voran die Weltmacht USA, haben mit der Bombardierung des Irak begonnen. Viele Menschen werden leiden müssen.
Unzweifelhaft ist Saddam Hussein ein schrecklicher Diktator, an dessen Händen Blut klebt. Aber rechtfertigt die Vermutung, dass von ihm eine Gefahr für die freie Welt, besonders für die USA ausgeht, einen Angriffskrieg?

Beweise gibt es nicht. Weder der Besitz von Massenvernichtungswaffen noch eine Verbindung zum Terrorakt vom 11. September 2001 sind bisher nachgewiesen worden. Millionen Menschen haben gegen diesen Krieg demonstriert. Milliarden haben für Frieden gebetet.

Und doch: Es ist Krieg im Irak. War alles umsonst? Viele fragen sich: Schaut Gott nur zu? Wie steht Gott zu diesem Krieg?

Die Bibel sagt: „Der Herr hat das Recht lieb.“ (Psalm 37, 28). Aus dem Bruch des Völkerrechts wird keine Friedensordnung wachsen. Das Recht lässt sich nicht ungestraft manipulieren, um die eigenen Ziele zu rechtfertigen. Die Zerstörung des Rechts fällt auf den zurück, der es zerstört hat. Mit Blut und Bomben kann man keine Demokratie bauen. Wie gut, dass das Recht nicht schutzlos ist. Gott liebt das Recht. Er wird es zu seiner Zeit wieder aufrichten, auch wenn es zurzeit am Boden liegt. Wir brauchen uns nicht zu ängstigen. Wer glauben kann, hofft gegen die Machthaber auf Gott, den Herrn der Geschichte.“

Greifswald, 20. März 2003
Pressestelle