Osterbotschaft gibt "Anleitung zum Leben"

Kirchenpräsident Cherdron predigt Ostersonntag in Speyer

Evangelische Kirche der Pfalz

Die Osterbotschaft will eine "Anleitung zum Leben" sein. "Das Bewusstsein unseres Todes soll uns menschlich machen und der Glaube an die Auferstehung hoffnungsvoll", sagte Kirchenpräsident Eberhard Cherdron in seiner Predigt über den Predigttext Matthäus 28, 1- 10 in der Gedächt-niskirche. "Mit Jesus hatten die Frauen all ihre Hoffnung begraben. Mit ihm erstand diese Hoffnung wieder auf. Ihnen geschah das, wovon wir träumen, wenn wir jemanden verloren haben, der uns lieb ist. Sie konnten ihn noch einmal sehen und noch einmal mit ihm reden. Sie wussten jetzt: Er lebt, er ist da. Der Tod hat ihn nicht behalten." Von der Zukunftsdimension der Auferstehung bekomme das Leben einen neuen Sinn. "Die Osterbotschaft richtet sich an all die Menschen, für die mit dem Tod eines geliebten Menschen auch jede Hoffnung begraben scheint."

In seiner Osterpredigt in der Speyerer Gedächtniskirche ging Kirchenpräsident Eberhard Cherdron auch auf das Thema "Sterbehilfe" ein: "Ostern rührt an eine Frage, die unsere Zeit beschäftigt. Die Entwicklung der Medizin hat vieles möglich gemacht, wovon vergangene Generationen nur träu-men konnten. Die Lebenserwartung ist immer weiter gestiegen. Leiden können geheilt und gelindert werden, doch es bleibt die Realität des Todes. Der moderne Mensch bemüht sich, wenn er schon den Tod nicht abschaffen kann, dann wenigstens den Zeitpunkt des eigenen Todes zu bestimmen. Er will nicht länger preisgegeben sein an den Tod, der Angst macht und das Ende der Hoffnung bedeutet."

Die gegenwärtige Debatte um die Sterbehilfe zeige aber, "dass wir ratloser werden, je mehr wir über das Sterben wissen und je mehr wir angesichts des Todes tun können. Das Sterben ist ein Fall für die Spezialisten geworden, Mediziner, Juristen und Politiker. Von ihnen erhoffen wir uns, dass sie uns einen gnädigen Tod sterben lassen und uns nicht gegen unseren Willen am Leben erhalten." sagte der Kirchenpräsident. "Der Tod zeigt uns Menschen, was wir sind, die Auferstehung, was wir seien werden. Der Tod zeigt uns, dass wir nur dieses eine zeitlich begrenzte Leben haben, dessen Ende wir nur aufschieben, niemals aber verhindern können. Die Auferstehung zeigt uns, dass Gott mit Jesus eine Entscheidung für ein anderes Leben getroffen hat, in dem der Tod nicht das  letzte Wort behält."

Speyer, 27. März 2005

Pressestelle