Jugend-Delegierte vertritt EKHN beim Welt-Treffen des ÖRK

Vollversammlung beginnt am Dienstag in Porto Alegre

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

10. Februar 2006

„Die Zukunft der ökumenischen Bewegung hängt in großem Maße von der Führungskompetenz dieser jungen Menschen ab.“ Damit hat der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) Samuel Kobia das große Kontingent von Jugenddelegierten – das sind Unter-30-Jährige mit vollem Stimmrecht - begründet, die vom 14. bis 23. Februar 2006 an der 9. Vollversammlung des ÖRK im brasilianischen Porto Alegre teilnehmen.

Eine davon ist Ruth Laengner aus Neuhäusel bei Selters. Sie gehört der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) an und ist eine von fünf Delegierten unter 30 Jahren, die die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) nach Porto Alegre entsendet.

Außer ihr werden als offizielle Beobachter der EKHN Dr. Helga Rau, Beauftragte für Entwicklung und Partnerschaft in Afrika im Zentrum Ökumene, sowie Oberkirchenrat Walter Schneider als Leiter des Referats Mission und Ökumene der Kirchenverwaltung der EKHN teilnehmen.

Physikstudentin mit Interesse für strukturelle Gewalt bei Energie- und Umweltfragen

Die 23-jährige Physikstudentin Laengner stammt aus der Erlöserkirchengemeinde in Neuhäusel im Dekanat Selters. Sie wurde als Delegierte von der EKD aufgrund ihres ehrenamtlichen Engagement in der Tanzania-Partnerschaft ihrer Gemeinde und in der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) benannt. Deren Regionalversammlung gehört sie seit 2002 als Delegierte der EKHN an. 2005 nahm sie an der Vollversammlung der VEM in Manila teil.

Laengners persönliches Hauptinteresse liegt auf der vom ÖRK vor fünf Jahren ausgerufenen Dekade zur Überwindung von Gewalt, der Laengner zusammen mit andern Jugenddelegierten mehr Schwung geben will. Dabei will sie insbesondere den Aspekt der strukturellen Gewalt im Bezug auf Energie und Umwelt vertreten. Sie kündigte an, dass sie sich auf der Jugend-Vorkonferenz thematisch abstimmen und dann „aktiv mitmachen“ werde. Und diese Mitarbeit werde „nicht nur aus einem netten Lied oder einem Theaterstück bestehen“. Laengner will ihren „Bonus Jugend“ nutzen und „wirklich sagen, was ich denke“.

Größtes Kirchentreffen der Welt

Insgesamt werden bei dem weltweit größten Repräsentantentreffen christlicher Kirchen bis zu 3.000 Teilnehmende aus mehr als 340 ÖRK-Mitgliedskirchen erwartet. Darunter sind 728 offizielle Delegierte. Insgesamt 19 von ihnen darf die EKD entsenden. Es sind neben den fünf Jugenddelegierten sechs Bischöfinnen und Bischöfe aus Landeskirchen aber und etliche Laien. Das Treffen findet nur alle sieben Jahre statt. Das letzte war die 8. Vollversammlung in Harare 1998.

Die Vollversammlung steht unter dem Thema: „Gott, in deiner Gnade, verwandle die Welt“ und behandelt als thematische Schwerpunkte wirtschaftliche Gerechtigkeit, christliche Identität in Zeiten religiöser Pluralität, die Dekade zur Überwindung von Gewalt sowie die Zukunft der ökumenischen Bewegung, die mit tiefgreifenden Differenzen zwischen evangelischen und orthodoxen Kirchen fertig werden muss. Die Römisch-Katholische Kirche ist nicht Mitglied im ÖRK unterhält aber reguläre Arbeitsbeziehungen zum ÖRK.

Webtagebuch

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der EKHN werden vor Ort ein tagesaktuelles Web-Tagebuch führen und darin von ihren Eindrücken auf der Vollversammlung berichten. Es wird unter http://www.ekhn.de/tagebuch zu finden sein.

Darmstadt, 10. Februar 2006

Stephan Krebs
Pressesprecher