Gottes Liebe schafft im Tod Jesu den Anfang einer neuen Menschheit

Predigt von Bischof Martin Hein am Karfreitag in der Kasseler Martinskirche

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

20. März 2008

Das Kreuz Jesu ist das zentrale Zeichen des christlichen Glaubens, nicht die Weihnachtskrippe oder das österliche Grab. Darauf hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, in seiner Predigt am Karfreitagmorgen in der Kasseler Martinskirche hingewiesen. Der Tod Jesu sei kein blindes Schicksal oder bloßer Zufall, sondern „eingezeichnet in die alle Zeiten übergreifende Heilsgeschichte Gottes mit dem Menschen: Gott liebt uns – von Anfang an. Gott will, dass wir leben sollen. Gottes Liebe schafft im Tod Jesu den Anfang einer neuen Menschheit“, betonte der Bischof.

Das Kreuz, für viele ein Ärgernis, steht für Lebenskraft, Hoffnung und Freiheit

Das Kreuz sei seit jeher ein Anlass zu Unverständnis und Ärgernis – etwa mit Blick auf  Lehren, die den Macher, den Selbstbewussten, den Mächtigen oder den Übermenschen predigten. Auch derzeit sei die Versuchung zu spüren, Gott im Wahn der menschlichen Allmacht zu beseitigen. Die wahre Bedeutung des Kreuzes habe etwa auch das Bundesverfassungsgericht nicht verstanden, als es die Platzierung von Kreuzen in staatlichen Schulen als Verstoß gegen das Grundgesetz gewertet habe. Tatsächlich sei das Kreuz ein Zeichen der Hoffnung und der Freiheit. Gegen alle Auflehnung und Rebellion gegen Gott, Unglauben und Unmenschlichkeit, Sünde und Schuld, schaffe der Tod Jesu einen Weg zum Leben aus Gottes Liebe und Barmherzigkeit. Das Kreuz Jesu stehe für die Kraft des Lebens, einer Hoffnung im Leben weit über den Tod hinaus und schenke Freiheit, erklärte der Bischof.

Kassel, 20. März 2008

Karl Waldeck
Pressesprecher