Mit dem Planwagen der Natur auf der Spur

Umwelt- und Friedenserziehung soll Schule machen

Evangelische Kirche der Pfalz

11. Februar 2004

Speyerer Arbeitsstelle Frieden und Umwelt stößt unter dem Aspekt „Bewahrung der Schöpfung“ mehrere Projekte an

Was geht ab auf ehemaligen Militärgeländen? Warum nisten sich gerade dort gerne Fledermäuse und andere seltene Tiere ein? Mit dem Planwagen der Natur auf der Spur und nebenbei noch ein bisschen über die „große Politik“ lernen – so macht Konfi-Unterricht Spaß, meint die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz. „Erleben und erfahren“ heißt ein Projekt, mit dessen Hilfe in den Gemeinden, in Kinder- und Jugendgruppen Umwelt- und Friedenserziehung Schule machen soll.

Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern „erlebnisorientiert“ soll jungen Menschen vor Augen geführt werden, wo Schöpfung bedroht und Frieden gefährdet ist, erläutert Umweltbeauftragte Bärbel Schäfer das Projekt, für das die Arbeitsstelle noch Kooperationspartner sucht. Einige wurden schon gefunden: Zum Beispiel der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) in Haßloch, der die Planwagen-Tour organisiert, Bürgerinitiativen, die einen Tag an die Ramstein-Airbase mitgestalten sowie der südpfälzische „Storchenverein“, der ebenfalls für eine Zusammenarbeit gewonnen werden konnte. Mit einer Broschüre will die Arbeitsstelle für ihre Idee werben. Bis Ostern soll sie in jedem Pfarramt verfügbar sein.

Eine weiteres Projekt zum Thema Umwelt möchte die Arbeitsstelle anstoßen: Sie sucht interessierte Bürger, die sich zu sogenannten „Öko-Auditoren“ ausbilden lassen. Dahinter steckt die Idee kirchlichen „Umweltmanagements“. Ziel ist die nachhaltige Gemeinde, die am Ende mit dem „grünen Gockel“ zertifiziert wird. Begleitet wird diese Arbeit von ausgebildeten Umwelt- oder Öko-Auditoren. Die Schulungen finden in Zusammenarbeit mit der badischen Landeskirche statt, erläutert Bärbel Schäfer. Die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt hat grünes Licht für die Ausbildung von sechs Öko-Auditoren erhalten.

Ebenfalls unter dem Aspekt „Bewahrung der Schöpfung“ hat die Umweltbeauftragte der pfälzischen Landeskirche den Gesetz-Entwurf zur Neuordnung des saarländischen Naturschutzgesetzes einer kritischen Prüfung unterzogen. Es gehe um die Erhaltung der Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen in gleichem Maße. Deshalb berge ein Naturschutzgesetz, das unter dem „Leitbild Mensch“ steht, die Gefahr in sich, dass im Konfliktfall eher die Belange der Menschen als die Belange der Natur berücksichtigt werden. Doch gerade die Natur soll geschützt werden, führt die Umweltbeauftragte der pfälzischen Landeskirche aus und fügt an: „Ich bitte Sie, unter diesen Gesichtspunkten das „Leitbild Mensch“ nochmals zu überdenken.“

Zusatz-Information: Umweltorientierte Organisationen und Einrichtungen, die bei den Projekttagen „erleben und erfahren“ mit arbeiten wollen sowie Interessenten an einer Ausbildung zu Öko-Auditoren wenden sich für weitere Informationen an die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt, Referat Umweltarbeit, Große Himmelsgasse 3, 67346 Speyer, Telefon: 06232/6715-18 und 06232/6715-19, Fax 06232/6715-24, mail: umwelt@friedensdienst-pfalz.de

Speyer, 11. Februar 2004

Pressereferat