„Gottes Spielregeln für eine gerechte Welt“

Heiligabend wird in den Kirchen für „Brot für die Welt“ gesammelt

Diakonisches Werk der EKD (DW)

21. Dezember 2005

Wenn sich an Heiligabend die Kirchen in Thüringen und Sachsen-Anhalt wie kaum sonst im Jahr füllen, wird in den Gottesdiensten nicht nur der Geburt Christi gedacht, sondern auch der heutigen Notsituationen weltweit. Traditionell wird in allen Kirchen der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelischen Landeskirche Anhalts sowie in vielen Kirchen der Thüringer Landeskirche die Heiligabend-Kollekte für „Brot für die Welt“ gesammelt. Dabei wurden in Sachsen-Anhalt am 24. Dezember 2004 insgesamt 405.827,32 Euro gespendet.

Am 27. November 2005 wurde im sächsischen Herrnhut die 47. Aktion von „Brot für die Welt“ eröffnet. Das Motto lautet „Gottes Spielregeln für eine gerechte Welt“. Inhaltlicher Schwerpunkt der Spendenaktion ist im Jahr 2006 das Recht auf Nahrung.

Mit dem Aktionsmotto wird auf die Gemeinsamkeit von „Gottesrecht“ und „Menschenrecht“ hingewiesen. Dieses Recht ist im Artikel 10 des Paktes über die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte festgeschrieben. Allen Menschen soll das tägliche Brot zur Verfügung stehen – in globalisierten Austauschbeziehungen, die durch faire, respektvolle und menschenwürdigen Regeln bestimmt sind.

„Brot für die Welt“ unterstützt Projekte, um Kleinbauern unabhängiger von den klimatischen Bedingungen zu machen. Dazu gehören einfache Maßnahmen gegen Erosionen oder Sturzfluten sowie Hilfe bei angepassten Bewässerungsmethoden. So werden landwirtschaftliche Betriebe weniger anfällig für Naturkatastrophen und Klimaveränderungen. Mit wenig Aufwand können auf diese Weise viele Menschen vor Hunger bewahrt und Millionen von Euro gespart werden, die heute für Katastrophenhilfe ausgegeben werden müssen.

Die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ hat die neue Bundesregierung aufgefordert, die Bekämpfung von Armut und Hunger in den Mittelpunkt ihrer Entwicklungspolitik zu rücken.
2004 wurden bundesweit mehr als 54 Millionen Euro für „Brot für die Welt“ gespendet. Allein in Thüringen kamen 534.711 Euro zusammen, in Sachsen-Anhalt 900.162 Euro. Ein Großteil der Spendeneinnahmen ist auf die Heiligabend-Kollekte 2004 zurückzuführen.
Die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ wurde 1959 in Berlin gegründet. Derzeit werden mehr als 1000 Projekte zur Selbsthilfe in über 90 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt. Arbeitsschwerpunkte sind Ernährungssicherung, Gesundheitsversorgung der Kampf gegen HIV/Aids, Bildungsarbeit sowie Friedens- und Versöhnungsarbeit. Seit der Gründung hat „Brot für die Welt“ mit über 1,6 Milliarden Euro Entwicklungsprojekte unterstützt.

Zahlen: Heiligabend-Kollekten für „Brot für die Welt“ im Jahr 2004
Evangelische Landeskirche Anhalts: 84.555,55 Euro
Kirchenprovinz Sachsen (Gebiete in Sachsen-Anhalt): 321.271,77 Euro
Sachsen-Anhalt gesamt: 405.827,32 Euro
Ev.-Luth. Kirche in Thüringen (mit Thüringer Gebieten der Kirchenprovinz Sachsen): 224.048,33 EUR
Brot für die Welt – Kollekte 2004 gesamt: 629.875,65 EUR

Gemeinsame Pressemitteilung
der Diakonie Mitteldeutschland,
der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen,
der Evangelischen Landeskirche Anhalts und
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen

Magdeburg – Dessau – Eisenach, 21. Dezember 2005