Bußtag hat hohe Bedeutung für öffentliches Leben

Landeskirche begeht den Tag mit zahlreichen Gottesdiensten und Veranstaltungen

Evangelische Landeskirche in Baden

Auch nach der Abschaffung des Bußtages als arbeitsfreier Feiertag im Jahr 1995 wird der Buß- und Bettag am morgigen Mittwoch auch in der Evangelischen Landeskirche in Baden mit vielen Gottesdiensten begangen.

1995 beschloss das Parlament, den Buß- und Bettag zugunsten der Finanzierung der Pflegeversicherung als arbeitsfreien Feiertag abzuschaffen. „Acht Jahre nach der Abschaffung wissen wir, dass die Maßnahme die Finanzierung der Pflegeversicherung nicht auf sichere Grundlagen stellen konnte“, meint dazu Landesbischof Ulrich Fischer. Dem Gemeinwesen sei aber ein wichtiger Tag der Buße, eine Gelegenheit zur öffentlichen Besinnung genommen worden. Eine Gesellschaft könne keine Abläufe des Lebens privatisieren, ohne dabei Schaden zu nehmen, so Fischer weiter. Deswegen sei der Bußtag von wichtiger Bedeutung für das persönliche Glaubensleben und das öffentliche Leben.

In fast allen Kirchengemeinden wird der Buß- und Bettag mit einem Gottesdienst gefeiert. Auch am Morgen finden noch Gottesdienste statt, wie beispielsweise in der Wertheimer Stiftskirche. „Es kommen sogar demonstrativ Leute von der Stadtverwaltung, die sich für den Gottesdienst am Morgen frei genommen haben“, berichtet der Wertheimer Dekan Hayo Büsing. In den meisten Kirchengemeinden finden die Gottesdienste am Abend statt. In der Karlsruher Stadtkirche predigt Landesbischof Ulrich Fischer, in der Mannheimer Christuskirche wird ebenfalls hoher Besuch erwartet: der neu gewählte Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat sein Kommen zugesagt und wird abends zusammen mit der Prälatin von Nordbaden, Ruth Horstmann-Speer, dort den Gottesdienst zum Bußtag feiern. Vorher stellt sich der Berliner Bischof einer öffentlichen Diskussion im Mannheimer Ökumenischen Bildungszentrum sanctclara.

Karlsruhe, 18. November 2003

Marc Witzenbacher
Pressesprecher