Kleines ökumenisches Wunder

Gemeinsames Liederheft von fünf Kirchen in Straßburg vorgestellt

Evangelische Landeskirche in Baden

28. November 2005

Gemeinsam mit der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Evangelischen Landeskirche der Pfalz sowie den Kirchen in Elsass und Lothringen hat die Württembergische Evangelische Landeskirche ein neues Liederbuch herausgegeben. Das Büchlein mit 95 Liedern ist als Ergänzung zum Evangelischen Kirchengesangbuch gedacht und soll eine Lücke im Liedgut der Gemeinden schließen.

Bei der Vorstellung der ersten Bücher im elsässischen Straßburg am Sitz der Kirchenleitung der elsässisch-lothringischen Kirche bezeichnete Oberkirchenrat Heiner Küenzlen aus Stuttgart die Entstehung des 112-seitigen Heftes als ein „Wunder“. Wir seien zwar kulturell und konfessionell noch nicht so weit in Europa wie etwa der grenzüberschreitende Verkehr, dennoch sei das vorliegende Heft der Beweis, dass man auf einem guten Wege zueinander sei, so Küenzlen.

Landeskirchenmusikdirektor Siegfried Bauer stellte die Notwendigkeit eines solchen gemeinsamen Liederbuches heraus, denn es hätte zu viel unterschiedliches Liedgut in den Gemeinden kursiert. Nun habe man etwas vereinheitlichen können.  Dabei sei ein Produkt entstanden aus unterschiedlichsten Kulturen und Traditionen. Die Kirchengemeinden sollten damit über den eigenen Tellerrand hinausblicken.

Der zuständige badische Kollege, Landeskirchenmusikdirektor Kord Michaelis wies auf die Begleitmaterialien zum Liederheft hin. So gebe es bereits ein Choralbuch für die Orgel. Weitere Begleitbücher für Posaunen, Chöre und Bands sollen folgen.

Der Münchner Strube-Verlag hat das Heft in einer Auflage von 100.000 gedruckt und bietet es zum Einzel-Preis von drei Euro mit Staffelpreisen an. Bestellt werden kann das Heft in Württemberg beim Gesangbuchverlag Stuttgart/Evangelisches Medienhaus. Frederic Humber, der im Auftrag der elsässischen Kirche an dem Liederbuch mitgearbeitet hat, betonte, es sei außergewöhnlich gut gewesen, grenzüberschreitend arbeiten zu können. Nun hoffe man auf den nötigen Erfolg und die Akzeptanz in den Gemeinden. Ein vertonter Kanon von Humber ist im Liederheft enthalten und wurde von drei Studierenden der Musikhochschule Tübingen bei der Präsentation vorgestellt. Rund zehn Prozent der Lieder sind auch in französischer Übersetzung abgedruckt.

Karlsruhe, 28. November 2005

Marc Witzenbacher
Pressesprecher