Synoden-Schwerpunkt Familie: Resolutions-Entwurf fordert Fonds

Etat-Entwurf spiegelt Konsolidierungskurs der Kirche wider

Evangelische Kirche der Pfalz

Der Doppelhaushalt 2004/2005 und das Thema "Familie" bilden die Schwerpunkte der dreitägigen Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz von Montag, 24., bis Mittwoch, 26. November, in der Evangelischen Diakonissenanstalt in Speyer. Außerdem wird sich das Kirchen-Parlament noch mit verschiedenen Berichten, darunter über die EKD-Synode in Trier, sowie mit Berufungen von Synodalen und Wahlen von Synodalen und Ersatzleuten in landeskirchliche Gremien befassen.

Der Mittwoch, 26. November, steht indes ganz unter dem Vorzeichen der Zahlen: Die pfälzische Synode soll über einen Etat entscheiden, der die konsequente Fortführung des von der Landeskirche aufgestellten Konsolidierungsprogramms darstellt, wie Oberkirchenrat Dr. Adolf Zeitler vorab erläuterte. Die Landeskirche habe ihre Einsparziele erreicht.

In dem vorgelegten Entwurf umfasst der Verwaltungshaushalt 2004 ein Volumen von 141,6 Millionen, der Vermögenshaushalt von 9,3 Millionen Euro. An Kirchensteuereinnahmen sind 95 Millionen Euro veranschlagt, der Haushaltsausgleich soll über die Entnahme von Rücklagen in Höhe von 5,8 Millionen Euro erreicht werden. Der Etat 2005 hat ein Gesamtvolumen von 157,5 Millionen Euro. Davon entfallen laut Entwurf 145,6 Millionen Euro auf den Verwaltungs- und 11,9 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Für das Haushaltsjahr 2005 sind Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 98,7 Millionen veranschlagt. Voraussichtlich 4,6 Millionen müssen 2005 zum Haushaltsausgleich den Rücklagen entnommen werden. Das Finanzdezernat der Landeskirche hat 2005 eine Steigerung des Gesamthaushalts um 3,8 Prozent gegenüber dem Rechnungsergebnis des Jahres 2002 errechnet, erläuterte Dr. Adolf Zeitler.

Wesentliche Ausgabeposten im Etatentwurf sind wiederum die Personalausgaben, die 2004 mit 83,8 und 2005 mit 85,5 Millionen Euro angesetzt werden (im Vergleich dazu 2002: 79,2 Millionen Euro). Die Finanzausgleichsleistungen an die Kirchengemeinden der rund 630.000 Kirchenglieder zählenden pfälzischen Landeskirche werden für 2004 auf 38,8 Millionen und 2005 auf 40,3 Millionen Euro geschätzt. Spannend ist für die Landeskirche nach den Ausführungen Zeitlers vor allem auch die politische Entscheidung, ob die letzte Stufe der Steuerreform auf 2004 vorgezogen wird. Der Finanz-Dezernent kündigte an, ein Nachtragshaushalt könne 2005 nötig werden, falls sich die Erwartungen nicht erfüllten.

"Die Kirche muss sehen, wie sie mit ihrem Geld zurecht kommt", brachte Kirchenpräsident Eberhard Cherdron den Konsolidierungskurs der Pfälzischen Landeskirche auf den Punkt. Dennoch soll der Personalkorridor für Einstellungen auch künftig offen gehalten werden.

Einem Thema, das mit Nachdruck in der Gesellschaft diskutiert wird, widmet sich die Synoden-Tagung am 25. November. "Familie" sei ureigenste Angelegenheit kirchlichen Engagements und Aufmerksamkeit, hob Oberkirchenrat Dr. Klaus Bümlein hervor, der am Dienstag in die Thematik einführen wird. Hauptreferent Professor Dr. Dr. Siegfried keil aus Marburg spricht über: "Die Familie im Wandel". Die Angebote mit und für Familien in der Landeskirche werden im Rahmen der Synoden-Tagung in fünf Projekten dargestellt.

Die Synode wird über den Entwurf einer Resolution zu diesem Schwerpunktthema beraten, die in Projekten und Arbeitsgruppen entworfen wurde. Die Unterkapitel befassen sich mit der familiären Situation und mit "Familie in evangelischer Sicht", die Resolution beleuchtet Wege zu einer familienfreundlichen Kirche und fordert schließlich einen Fonds für Familien fördernde Maßnahmen in Höhe von 100.000 Euro, verteilt auf vier Haushaltsjahre.

Wörtlich heißt es in der Resolution, die der Synode am Dienstag vorliegt: "Kirchengemeinden, Kirchenbezirke und andere Einrichtungen in der Trägerschaft der Landeskirche sollen dadurch ermutigt werden, Angebote mit Pilotcharakter für eine familienfreundliche Kirche zu entwickeln und umzusetzen." Als gleichermaßen Hoffnungsträgerin und Patientin stehe die Familie im Brennpunkt des öffentlichen Interesses, betonte Bümlein die Bedeutung des Schwerpunktthemas. Gerade die Arbeit mit den Konfirmanden sei eine große Chance, in der Erziehungssituation mit Familien in Kontakt zu treten, unterstrich Kirchenpräsident Cherdron.

Speyer, 18. November 2003

Presse- und Öffentlichkeitsreferat