Osterwort des anhaltischen Kirchenpräsidenten Joachim Liebig

„Hoffnung und Vertrauen statt Zahlen und Fakten“

Evangelische Landeskirche Anhalts

07. April 2009

In seinem Osterwort hat der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig dazu aufgerufen, gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht allein auf Zahlen und Fakten zu vertrauen: „Das Osterfest 2009 soll uns in besonderer Weise Hoffnung und Vertrauen schenken. Diese Grundhaltung zum Leben bildet das Fundament selbst für ganz praktische Konsequenzen wie die wirtschaftliche Gesundung. Die Hoffnungen dieser Welt haben offenkundig erneut getrogen. Unser Glaube trügt nicht – Ostern ist Tatsache seit 2000 Jahren.“ 

Als „eher vage“ bezeichnete Liebig dagegen die Hoffnung, die jüngsten Erfahrungen der Wirtschaftskrise könnten dazu beitragen, den Wohlstand in der Welt gerechter zu verteilen. Er kritisierte in diesem Zusammenhang diejenigen Wirtschaftsvertreter, „die sich als ‚Herren des Universums’ fühlen, weil sie mit wenigen Tasten ihres Computers Millionenbeträge um den Globus verschieben. Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung sind in solchen Lebensentwürfen nicht vorgesehen.“

Die Hoffnung der Osterbotschaft sei vor diesem Hintergrund ein wichtiger Impuls für verantwortungsvolles Handeln: „Wir kümmern uns um unseren Nächsten und setzen uns ein für die Bewahrung der Schöpfung. Österliche Zuversicht ist daher nicht nur eine Angelegenheit persönlichen Glaubens, sondern von globaler Bedeutung. Sie beginnt im Kleinen und hat größtmögliche Ausdehnung. Gerade wegen der Fragen und Nöte unserer Zeit strahlt der Satz des Paulus zu Ostern 2009 umso heller: ‚Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.’“

Dessau-Roßlau, 07. April 2009

Johannes Killyen
Pressesprecher