Landesbischof Friedrich zum Tod von Altbundespräsident Johannes Rau

"Trauer, Mitgefühl und dankbare Erinnerung"

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

27. Januar 2006

Mit großer Trauer reagiert die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern auf den Tod von Alt-Bundespräsident Dr. Johannes Rau:

„Unser Mitgefühl gilt in diesen Stunden seiner Familie“, so Landesbischof Dr. Johannes Friedrich. „Wir schließen diesen großen Staatsmann und evangelischen Christen in unsere Gebete ein in der Gewissheit, dass er nun fröhlich seinem Herrn entgegentreten kann.

In Dankbarkeit erinnern wir uns an seine Rede vor der Landessynode im Herbst 2001 in Erlangen. Dem ‚bergisch reformierten’ Protestanten Johannes Rau lag, das war deutlich zu erkennen, viel an der Sache der Kirche. Zur Verabschiedung des ehemaligen Synodalpräsidenten Dieter Haack reiste er eigens an und hielt eine Rede, in der er sich zu zentralen Anliegen äußerte, die bis heute nichts von ihrer Brisanz und Wichtigkeit verloren haben, sei es zur Förderung von Palliativmedizin und Hospizbewegung, zu ethischen Fragen oder auch zur Ökumene.

Wörtlich sagte Johannes Rau damals: ‚Und ich glaube: der Ruf nach der Einheit der Christen darf nicht verstummen, vor allem unter den Christen nicht. Und darum bin ich ein ökumenischer Christ und nicht nur ein Reformierter und nicht nur ein Evangelischer.’ Dass ein Bundespräsident so klare Worte finden wollte und konnte, hat uns damals erfreut und erfüllt uns heute neben dem Gefühl der Trauer und des Verlustes auch mit einer tiefen Dankbarkeit in der Erinnerung an diesen glaubwürdigen Christen und Politiker. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern trauert um einen großen Menschen.“

München, 27. Januar 2006

Susanne Hassen
Pressesprecherin