Gegen eine moderne Form der Sklaverei

Themenheft „Gegen Frauenhandel“ der EFD-„mitteilungen“ erschienen

Evangelische Frauenarbeit in Deutschland (EFD)

08. November 2005

Das neue Themenheft der „mitteilungen“ der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland (EFD) nimmt eine der schärfsten Menschenrechtsverletzungen in unserer Gesellschaft in den Blick: Es geht um Frauenhandel und Zwangsprostitution. Deutschland ist mittlerweile eines der Hauptziel- und Durchgangsländer für den internationalen Frauenhandel. Ein Ende dieses menschenverachtenden Geschäfts ist nicht abzusehen. Im Gegenteil: Schon heute zeichnet sich ab, dass die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland von Menschenhändlern als Marktplatz erzwungener Prostitution anvisiert wird.

Das EFD-Themenheft „Gegen Frauenhandel“ dokumentiert die Vorträge des EFD-Studientags 2005, die die Hintergründe von Frauenhandel und Zwangsprostitution aufbereiten sowie die Betreuungs- und Begleitungsarbeit der Fachberatungsstellen darlegen. Darüber hinaus bietet das Heft eine facettenreiche Sammlung von evangelischen und ökumenischen Projekten zur Bekämpfung des Frauenhandels. Die aktuelle Frage der Freierbestrafung wird anhand von Statements prominenter Frauen aus Kirche, Politik und Rechtspflege kontrovers diskutiert. Es äußern sich die Landesbischöfin Margot Käßmann, die Bundestagsabgeordneten Ute Granold (CDU) und Irmingard Schewe-Gerigk (Bündnis 90/ Die Grünen) sowie die Frankfurter Staatsanwältin Annette von Schmiedeberg. Abgerundet wird das Material durch spirituelle Impulse und liturgische Entwürfe zum Umgang mit dem Thema.

Mit dem Themenheft setzt die EFD ihr langjähriges Engagement gegen dieses kriminelle Geschäft mit sexuellen Dienstleistungen fort. „Diese moderne Form der Sklaverei verdient die Wahrnehmung der Öffentlichkeit und die entschiedene Gegenwehr unserer Gesellschaft mit allen Mitteln: durch die Strafverfolgung der Täter, eine entsprechende Gesetzgebung sowie die Förderung von Hilfsangeboten für die Opfer“, sagte die Generalsekretärin der EFD, Katharina Katt, am Montag auf der 4. Tagung der 10. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin. Gemeinsam mit der Männerarbeit der EKD engagiert sich die EFD gegen Zwangsprostitution in Freiersensibilisierungskampagnen anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Zudem unterstützt die EFD die Begleitung der betroffenen Frauen durch ihre „Arbeitsgemeinschaft der evangelischen und ökumenischen Fachberatungsstellen für die Opfer von Frauenhandel und Zwangsprostitution“.

Frankfurt, 08. November 2005

Pressestelle

Hinweis:

Gegen Frauenhandel
Fakten – Hintergründe – Strategien. Tagungsdokumentation
Frankfurt am Main 2005
Das Themenheft ist ab sofort in der EFD-Geschäftsstelle zum Preis von 4,00 € (plus Porto) zu bestellen (Emil-von-Behring-Str. 3, 60439 Frankfurt am Main)