Treffen der mecklenburgischen und bayerischen Kirchenleitungen

Beratungen auch über kirchliche Strukturen

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs

02. Februar 2004

Vom 30.1. bis 1.2.2004 fand die jährliche Begegnung von Mitgliedern der Kirchenleitung der Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs mit Mitgliedern des Landeskirchenrates und des Landessynodalausschusses der Ev.-Luth. Kirche in Bayern statt. Das Treffen in Plau am See wurde vom bayrischen Landesbischof Dr. Johannes Friedrich und vom mecklenburgischen Landesbischof Hermann Beste geleitet. Die Ev.-Luth. Kirche in Bayern und die Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs sind durch eine jahrzehntelange Kirchenpartnerschaft miteinander verbunden.

Neben einer ausführlichen Aussprache zur kirchlichen Situation in Bayern und in Mecklenburg informierte die mecklenburgische Seite über die Lage bei der Erhaltung von Kirchen und kirchlichen Gebäuden. Seit 1990 konnten in Mecklenburg 214 Kirchen saniert werden. Dies gelang auch Dank umfangreicher Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, privater Sponsoren, staatlicher Förderung (Denkmalpflege) und der bayrischen Partnerkirche. Von den insgesamt rund 700 sakral genutzten Gebäuden in Mecklenburg sind aber immer noch mehr als 110 als besonders gefährdet zu bezeichnen. Bei 30 Kirchgebäuden ist zur Zeit aufgrund des schlechten Zustandes keine Nutzung möglich. Die zurückgehende staatliche Förderung, die auch einen Rückgang von Mitteln anderer Fördergeber befürchten lässt (Deutsche Stiftung Denkmalschutz), verlangsamt das kirchliche Bauprogramm erheblich, so dass an einigen Stellen die Erhaltung kostbarer Gebäude infrage gestellt ist.

Auf Bitten der bayrischen Partner wurde das neue „Kirchengesetz über die Finanzierung der kirchlichen Arbeit“, das in Mecklenburg seit 1.1.2004 wirksam ist, vorgestellt und erläutert. Dieses Kirchengesetz regelt die Finanzierung für alle Ebenen der mecklenburgischen Landeskirche und ermöglicht es den Kirchgemeinden, einen besseren Überblick über ihnen zur Verfügung stehende Gelder zu haben und eine größere Verantwortung für ihre Finanzen zu übernehmen. In Bayern wird zur Zeit an einer veränderten kirchlichen Finanzgesetzgebung gearbeitet, die bis 2006 zu Ergebnissen führen soll.

Gemeinsam beraten wurden u.a. auch die künftigen Strukturen von Evangelischer Kirche in Deutschland, Vereinigter Evangelisch-Lutherischer Kirche in Deutschland und Union Evangelischer Kirchen.

Im Rahmen der Begegnung wurde die Dorfkirche in Bristow besucht, die als Beispiel für eine gelungene vollständige Restaurierung gezeigt werden konnte. Die Begegnung schloss mit der Teilnahme am Gottesdienst in der Stadtkirche zu Plau am See.

Schwerin, 02. Februar 2004

Andreas Flade
Pressesprecher