„Hilfsorganisationen vor großen Herausforderungen“

Irak: Diakonie verstärkt Vorbreitungen für humanitäre Hilfe

Diakonisches Werk der EKD (DW)

Stuttgart, 27.  Februar 2003.  Die Diakonie Katastrophenhilfe verstärkt angesichts des drohenden Krieges im Irak ihre Vorbereitungen für die Versorgung der Zivilbevölkerung. „Wir hoffen noch immer, dass ein Krieg in der ohnehin krisengeschüttelten Region verhindert wird“, erklärt die Leiterin der Katastrophenhilfe, Hannelore Hensle „aber als humanitäre Hilfsorganisation müssen wir uns auf den Ernstfall einstellen.“ Für vorbeugende Hilfsmaßnahmen wurden bislang 392.000 Euro aufgewendet.

Ob Bombardierungen oder Bodenkrieg, die Mehrzahl der Opfer wären unbeteiligte Zivilisten. „Ihnen wollen wir helfen, nicht erst im Fall eines Krieges, sondern jetzt“, erklärt Hannelore Hensle. Für Hilfen in Jordanien, Syrien und im Irak wurde in Zusammenarbeit mit dem Kirchenrat Nah-Ost und dem weltweiten kirchlichen Netzwerk ACT (Action by Churches Together) eine regionale Koordinierungsstelle in Jordanien eingerichtet. Sie trifft derzeit Vorkehrungen, unter anderem die Bereitstellung von Trinkwasseranlagen, um Flüchtlinge im Kriegsfall so schnell wie möglich mit dem Notwendigsten zu versorgen.

Im Osten und Süd-Osten der Türkei, im Norden des Irak und im Iran arbeitet die Diakonie Katastrophenhilfe eng mit Caritas international zusammen. Als erste vorbeugende Maßnahme wurden gemeinsam mit der türkischen Partnerorganisation und dem Zivilschutz Plakate und Broschüren erstellt, die der Bevölkerung Verhaltenshinweise für den Krisenfall geben. Im Irak setzt die Diakonie Katastrophenhilfe in Zusammenarbeit mit der norwegischen Diakonie sieben Wasserversorgungsanlagen wieder in Stand. Eine Sendung mit dringend benötigten Medikamenten für krebskranke Kinder nahmen Ärzte und Patienten des Mutter-Kind Hospitals in Basra vor wenigen Tagen mit großer Freude und Dankbarkeit in Empfang.

„Die Hilfsorganisationen stehen im Irak vor großen Herausforderungen“, so Hannelore Hensle. Bereits jetzt sind zwei Drittel der Bevölkerung von Nahrungsmittelhilfe abhängig. Die Versorgung mit Trinkwasser und Medikamenten reicht in weiten Teilen des Landes nicht aus, um die Grundbedürfnisse zu decken. Hauptleidtragende sind Kinder und ältere Menschen, die nur wenig Abwehrkräfte gegen Krankheiten haben. Ein erneuter Krieg würde ihre Situation dramatisch verschlechtern. Die Arbeitsmöglichkeiten der Hilfsorganisationen sind zudem sehr eingeschränkt.

Für die Hilfen im Irak, in den angrenzenden Ländern und im Nahen Osten ist die Diakonie Katastrophenhilfe dringend auf Spenden angewiesen, Kennwort „Irak“.

Für Nachfragen und Interviewwünsche:
Gesine Wolfinger (Pressereferentin): 0711-2159-147 oder 0178-2911223


Spendenkonten:

Diakonie Katastrophenhilfe:
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www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

Caritas International:
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Bank f. Sozialwirtschaft Karlsruhe
BLZ 660 205 00 oder online unter:
http://spende.caritas-international.de/