Zum 850-jährigen Jubiläum eine eigene Briefmarke

Die Sonderbriefmarke für das Jahr 2006 zeigt die evangelische Michaelskirche in Schwäbisch Hall

Evangelische Landeskirche in Württemberg

27. Oktober 2005

Sehr geehrte Damen und Herren,

bisher hieß die Reihe „Sommerthema“ - die Pressestelle der Evangelischen Landeskirche in Württemberg hat in der Ferienzeit Berichte über Personen, Einrichtungen und Aktivitäten in der Landeskirche in loser Folge veröffentlicht. Unter dem Titel „Mittendrin. Themen aus der Landeskirche“ bieten wir künftig Texte dieser Art das ganze Jahr über an. Sie sind ausführlicher als Pressemitteilungen und wenden sich Themen zu, die die Vielfalt landeskirchlicher Arbeit deutlich machen sollen. Sie können die Berichte gern – auch gekürzt – verwenden. Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.

Stuttgart, 27. Oktober 2005

Klaus Rieth
Pressesprecher

Mittendrin. Themen aus der Landeskirche

Zum 850-jährigen Jubiläum eine eigene Briefmarke

Die Sonderbriefmarke für das Jahr 2006 zeigt die evangelische Michaelskirche in Schwäbisch Hall

Dass die Michaelskirche etwas ganz Besonderes ist, darin sind sich die Schwäbisch Haller einig – „nicht nur die evangelischen und katholischen Christen sind stolz auf ihre Kirche, sondern auch viele nicht-konfessionelle Mitbürger“, sagt Richard Haug, Dekan in Schwäbisch Hall. Jetzt bekommt die Kirche zum 850. Geburtstag eine eigene Sonderbriefmarke und wird vom kommenden Jahr an in Briefkästen in ganz Deutschland flattern.

„Eine gute Sache“, meint eine ältere Dame, die mit Einkaufstüten beladen über den Marktplatz  geht, „die Michaelskirche ist ja auch eine schöne Kirche“. Das findet auch eine kleine Touristengruppe, die auf der breiten Kirchentreppe in der Sonne sitzt. „Eine Briefmarke mit diesem Motiv, da werden sich viele Sammler freuen“, sagt einer von ihnen und die anderen nicken zustimmend. Auf jeden Fall wollen die Besucher jetzt noch die Stufen hinaufklettern und sich das imposante Gebäude auch von innen ansehen – ein anstrengender Aufstieg, denn vom Markplatz bis zur Kirche sind es 54 Stufen. Teile der imposanten Treppe, auf der im Sommer auch Freilichtspiele stattfinden, sind auch auf der neuen Sonderbriefmarke zu sehen. Im Mittelpunkt des Postwertzeichens allerdings steht das teils romanische, teils gotische Kirchengebäude an sich, das hoch über der Stadt ragt.

Auch Oberkirchenrat Volker Faigle aus dem Berliner EKD-Verbindungsbüro zur Bundesregierung, zu dessen Aufgaben auch der Bereich kirchliche Sonderbriefmarken zählt, findet das Motiv sehr gelungen und freut sich, dass "es die Kirche als geistiges Zentrum der Stadt zeigt". Durch Faigles Hände gehen alle evangelischen Sonderbriefmarken, von denen es pro Jahr eine gibt. Jährlich reicht er beim Bundesfinanzministerium Vorschläge für eine solche  Marke ein, „die letzte Entscheidung trifft dann ein eigener Ausschuss, dem auch Abgeordnete des Deutschen Bundestages angehören“. Für den Oberkirchenrat sind die kleinen bunten Marken „Botschafter, die wichtige Personen und Ereignisse unters Volk bringen - ein Beitrag zur Erinnerungskultur“– immerhin würden manche Postwertzeichen bis zu 20 Millionen Mal aufgelegt.

Kein Wunder also, dass sich die Liste der bisherigen Sonderbriefmarken teilweise wie das „Who-is-who“ der Evangelischen Kirche in Deutschland liest: Der Heilige Bonifatius hatte schon eine eigene Marke und auch Albert Schweitzer, Paul Gerhardt und Dietrich Bonhoeffer zierten schon eines der Sammlerstücke. Aber auch der CVJM bekam zum hundertsten Jubiläum eine Sondermarke, das Thema Telefonseelsorge und Kindergottesdienst wurden ebenfalls schon aufgegriffen. „Wenn man diese Marken nebeneinander legt, dann hat man eine Palette wichtiger kirchlicher  Themen aus den letzten Jahren“, glaubt Theologe Faigle. Es gäbe sogar Sammler, die besonders auf evangelische Marken spezialisiert seien. Seine eigene Lieblingsmarke ist die aktuelle zum Thema „Augsburger Religionsfrieden“. Aber auch die künftige, ein Entwurf des Chemnitzer Grafikers Joachim Rieß, gefällt ihm gut. „Ja, die ist wirklich schön geworden“, meint auch Dekan Haug, der schon ein Exemplar zur Ansicht in seinem Dekanat liegen hat. „Die Michaelskirche hat es einfach verdient, auf einer Marke zu sein“. Er hofft, dass die Kirche auf dem Postweg im kommenden Jahr noch bekannter wird, „wir freuen uns auf Besucher von überall her“.

„Schreib mal wieder“, warb die Post vor Jahren für ihren Service – für die Schwäbisch Haller gilt dabei nächstes Jahr wohl ein Zusatz: „Und kleb’ die evangelische Sonderbriefmarke auf den Umschlag“. Die ist für  55 Cent zu erwerben „und ich fände es schön, wenn möglichst viele Menschen diese Marke verwenden würden“, sagt Haug, „einfach als Ausdruck der Freude über diese schöne Kirche“.

Angelika Hensolt