Anhalt feiert den Reformationstag

Verleihung „Anhalter Kreuz“ in Zerbst

Evangelische Landeskirche Anhalts

26. Oktober 2005

Gottesdienste in Nienburg und Harzgerode –Abschluss Anhaltisches Evangeliar in Dessau

Mit Gottesdiensten, Konzerten und Festveranstaltungen wird in der Evangelischen Landeskirche Anhalts am 31. Oktober der Reformationstag gefeiert. Kirchengemeinden und Einrichtungen in Anhalt erinnern damit an die Veröffentlichung von Martin Luthers 95 Thesen in Wittenberg am 31. Oktober 1517. Höhepunkt ist die Verleihung der „Anhalter Kreuze“ an zehn Frauen und Männer, die mit den Dankzeichen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in Gemeinden oder diakonischen Einrichtungen ausgezeichnet werden. Kirchenpräsident Helge Klassohn wird die „Anhalter Kreuze“ um 15 Uhr in der Zerbster St. Trinitatiskirche verleihen.

In Köthen führen der dortige Bachchor und der Lutherchor Dessau am Reformationstag in der St. Jakobskirche um 17 Uhr Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium „Elias“ auf. Die Leitung hat Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz. Das gleiche Konzert findet am 5. November, 19.30 Uhr, unter Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Martin Herrmann in der Dessauer St. Johanniskirche statt.

In einem Festgottesdienst in der Nienburger Stadtkirche (Beginn: 10 Uhr) unterzeichnen Kirchengemeinden aus den Regionen Bernburg und Nienburg so genannte Regionalvereinbarungen, die die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden neu regeln und effektiver gestalten sollen.

In der St. Marienkirche Harzgerode wird in einem Gottesdienst (Beginn: 10 Uhr), der unter dem Motto „Luthers Käthe“ steht, Pfarrerin Anke Dittrich aus Harzgerode in ihr Amt als Diakoniepfarrerin des Kirchenkreises Ballenstedt eingeführt. Ebenso wird in dem Gottesdienst Stephan Wendrock als neuer Geschäftsführer der diakonischen Einrichtung „Schloß Hoym“ in sein Amt eingeführt.

In der St. Georgenkirche Dessau feiern mehrere Kirchengemeinden in einem Gottesdienst ab 10 Uhr den Abschluss der Arbeiten am Johannes-Evangelium im Rahmen des „Anhaltischen Evangeliars“. Mitglieder aus allen Gemeinden der Landeskirche sowie Prominente und weitere Einzelpersonen schreiben seit März 2004 die vier Evangelien der Bibel ab und versehen sie mit Kommentaren und Bildern. Das gesamte „Anhaltische Evangeliar“ soll im Frühjahr 2006 ausgestellt werden.

Hintergrund: Reformation in Anhalt

Die Nähe Wittenbergs bewirkt, dass Martin Luther und Philipp Melanchthon oftmals in Anhalt sind. 1522 predigt Martin Luther in Zerbst. Fürst Wolfgang von Anhalt-Köthen unterschreibt mit der Protestation zu Speyer (1529) und der Confessio Augustana (Augsburger Bekenntnis, 1530) zwei wesentliche protestantische Bekenntnisschriften. 1534 wird schließlich auch in Anhalt-Dessau die Reformation eingeführt. 1541 werden alle in Anhalt amtierenden Pfarrer auf die Lutherbibel verpflichtet. Ab 1578 werden die anhaltischen Kandidaten nicht mehr in Wittenberg, sondern in Zerbst ordiniert. Von diesem Zeitpunkt an kann man von einer selbstständigen Landeskirche reden.

Dessau, 26. Oktober 2005

Johannes Killyen
Pressesprecher