Landesbischof unterstreicht Kopftuchverbot

Gerhard Maier: Das Kopftuch als politisches Symbol gehört nicht in öffentliche Schulen

Evangelische Landeskirche in Württemberg

Landesbischof Gerhard Maier unterstützt die Initiative der baden-württembergischen Landesregierung, das Kopftuch an öffentlichen Schulen zu verbieten. Weil das Kopftuch als politisches Symbol getragen und verstanden werden könne, müsse es der zur Neutralität verpflichtete Staat zumindest im allgemein bildenden Unterricht verbieten, so Maier.

Zudem gelte das Kopftuch als Zeichen mangelnder Gleichberechtigung und werde nicht zuletzt von vielen muslimischen Frauen abgelehnt, so Maier weiter. Die gesellschaftliche Integration muslimischer Frauen und Kinder werde durch das Tragen des Kopftuches erschwert. Kinder sähen in Lehrpersonen auch Vorbilder, sie könnten sich von deren Standpunkt noch nicht distanzieren und eine eigene Haltung entgegensetzen.

Eine Gleichsetzung des Kopftuchs mit dem Kreuz und anderen christlichen Symbolen lehnt Gerhard Maier ab. Das Kreuz sei ein ausschließlich religiöses Symbol und - im Gegensatz zum Kopftuch - Bestandteil der europäischen Kultur. Religiöse Symbole sollten nicht generell aus öffentlichen Schulen verbannt werden, sie dürften aber nicht demonstrativ oder vereinnahmend eingesetzt werden.

Der württembergische Landesbischof sieht sich in seiner Äußerung zum Kopftuch in Übereinstimmung mit einer entsprechende Stellungnahme des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Mehrheitsmeinung der Bischöfe in der Kirchenkonferenz der EKD.

Stuttgart, 29. Januar 2004

Klaus Rieth
Pressesprecher