Weihnachtspredigten von Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und den Regionalbischöfen Wilfried Beyhl, Helmut Völkel und Dr. Hans-Martin Weiss

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Landesbischof Dr. Johannes Friedrich: Sich von der Verheißung der Friedensbotschaft anstecken lassen.

München. In seiner Predigt zum 1. Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember in der Kirche St. Matthäus in München ermunterte der bayerische Landesbischof Dr. Johannes Friedrich die Menschen, sich von der Verheißung der Friedensbotschaft, die von Weihnachten ausgehe, ergreifen zu lassen. Möglichkeiten, zum Frieden beizutragen, habe jeder, entscheidend sei, dass man Gott sein Ohr, seine Stimme und seine Tatkraft dazu leihe.

Ein wichtiger Beitrag zum Frieden sei es beispielsweise, wenn wir die Menschenwürde achteten und aus unserer kinderfeindlichen Gesellschaft eine kinderfreundlichere machten. Wenn die Menschen sich über Gottes Liebe freuen, die an Weihnachten in dem kleinen Kind Jesus offenbar geworden ist, dann, so der Landesbischof, dürfen sie diese Freude auch an andere Menschen weitergeben - an Kinder ebenso wie an Erwachsene.


Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler: Dem Kind in der Krippe die Ehre erweisen bedeutet, allen Kindern zu geben, was ihnen gebührt.

In ihrer Predigt zur Christmette am Heiligabend in der Münchner Erlöserkirche erinnerte die Regionalbischöfin des Kirchenkreises München, Susanne Breit-Keßler, daran, dass Gott sich an Weihnachten den Menschen geschenkt habe und Kind geworden sei: So, wie die Menschen dem Kind in der Krippe die Ehre erweisen, sollten sie dies  allen Kindern gegenüber tun. Die angemessene Antwort auf das Weihnachtsgeschehen sei, den Kleinen und Kleinsten dieser Erde zu geben, was ihnen gebührt – ihre Würde zu bewahren vor allen Angriffen, denen sie ausgesetzt sind.

Kinder, so die Regionalbischöfin, seien zart, hilflos und bedürftig, anschmiegsam und voller Vertrauen. Jedes Kind dieser Welt brauche Antworten, die klar und eindeutig sind, brauche Raum zum Leben, Luft zum Atmen, Nahrung für Leib und Seele, Schutz und Schirm vor allem Argen, um sich frei, nach den je geschenkten Gaben und Fähigkeiten entfalten zu können.


Regionalbischof Wilfried Beyhl: Kein Anlass zu lautem Weihnachtsjubel aufgrund von Einsparzwängen und düsteren Zukunftsprognosen.

In diesem Jahr gäbe es keinen Anlass zu lautem Weihnachtsjubel, erklärte der Regionalbischof des Kirchenkreises Bayreuth, Wilfried Beyhl, in seiner Weihnachtsbotschaft, die am Heiligabend, 24. Dezember, im Programm von  Oberfranken-TV ausgestrahlt wurde. Einsparzwänge, düstere Prognosen und Schreckensmeldungen belasteten zu sehr die Gemüter der Menschen.

Gleichwohl werde durch Spenden- und andere Hilfsprogramme „in düsterer Zeit“ etwas spürbar von herzlicher Wärme für Menschen in Notsituationen. An Weihnachten, so Beyhl weiter, seien die Menschen eingeladen, zu Christus zu kommen, dort gewinnen sie Orientierung und Kraft für ihr Leben.


Regionalbischof Helmut Völkel: Bethlehem erinnert auch heute noch daran,
Barmherzigkeit und Gastfreundschaft zu üben.


Die Frage „Wo ist Bethlehem?“ stand im Mittelpunkt der Predigt des Regionalbischofs des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg, Helmut Völkel, am ersten Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember, in der Ansbacher St. Humbertuskirche. Er ging auf die verschiedenen Suchbewegungen der Menschen nach dem Sinn des Lebens ein und stellte fest: “Bethlehem ist da, wo Gott auch heute einem Menschen in dem Kind von Bethlehem begegnet“. Völkel betonte, dass Bethlehem bis heute daran erinnere, Fürbitte mitten in Grausamkeit und Leid der Welt zu leisten, Barmherzigkeit und Gastfreundschaft zu üben. Bethlehem stehe auch dafür, dass Gott ein Freund der einfachen und armen Menschen sei und dass diese jedem Christen bleibend ans Herz gelegt seien. Das unscheinbare Dorf Bethlehem im judäischen Bergland sei für die Geschichte des Judentums und des Christentums zu einem sehr bedeutsamen Ort geworden. Mit Bethlehem verbindet sich das Grab Rahels, der Frau Jakobs, die Geschichte Ruths. David wuchs dort als Hirtenjunge auf, Jesus wurde dort geboren. Gott habe das kleine Bethlehem
auserwählt, um von dort Großes in Gang zu setzen.

Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss: Die Liebe steht im Mittelpunkt des christlichen
Glaubens.


Weihnachten, so der Regionalbischof des Kirchenkreises Regensburg, Dr. Hans-Martin Weiss, in seiner Predigt am Heiligabend, 24. Dezember, in der Regensburger Dreieinigkeitskirche, erinnert daran, dass die Liebe im Mittelpunkt des christlichen Glaubens stehe. Gott sei Mensch unter Menschen geworden, er habe den Menschen seiner Zeit vorgelebt, wie man von Liebe erfüllt leben könne und damit auch uns ein Beispiel gegeben. Die Liebe, erläuterte Weiss, habe viele Erscheinungsformen. Die Zuneigung von zwei Eheleuten gehöre ebenso dazu wie die sorgfältige Wahrnehmung von Verantwortung im Beruf, in der Politik, in der Wirtschaft und in der Wissenschaft.  Liebe brauche Ausdauer, Verstand und immer wieder neue Ermunterungen.

Michael Mädler, Kirchenrat
Stellv. Pressesprecher der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern