„Luther im Doppelpack“ - Bonbons und Thesen in Dessau und Magdeburg

Pressesprecher werben als Luther verkleidet für Reformationstag

Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland

25. Oktober 2005

In Luther-Kostümen wollen die Pressesprecher der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelischen Landeskirche Anhalts am Donnerstag, 27. Oktober 2005, in Sachsen-Anhalt auf den Reformationstag aufmerksam machen. Als „Luther im Doppelpack“ werden sie gegen 10 Uhr auf dem Dessauer Markt (Zerbster Straße) und gegen 12:30 Uhr auf dem Alten Markt in Magdeburg Informationen zum 31. Oktober und „Lutherbonbons“ an Passantinnen und Passanten verteilen.

Mit der Aktion „Luther im Doppelpack“ wollen Oliver Vorwald (Kirchenprovinz Sachsen) und Johannes Killyen (Anhaltische Landeskirche) die ursprüngliche Bedeutung des Reformationstages als Geburtstag der Evangelischen Kirche unterstreichen. Der 31. Oktober wird heute von immer mehr Menschen nur mit dem in Amerika verbreiteten Brauch Halloween in Verbindung gebracht. Ein freundlich augenzwinkernder Luther auf dem Bonbonpapier der Lutherbonbons macht deutlich, dass sich hier eine fröhliche Kirche präsentiert, die keineswegs nur griesgrämig dagegen halten will.

Ein erneuter Thesenanschlag wie vor 500 Jahren ist am 27. Oktober zwar nicht geplant, doch sollen Flugblätter mit zehn gegenwartsrelevanten Thesen des Reformators verteilt werden.

Der Reformationstag – geschichtliche Hintergründe:

Am 31. Oktober 1517 veröffentlicht Martin Luther in Wittenberg 95 Thesen, mit denen er zu einer akademischen Disputation einlädt. Der Inhalt der Publikation richtet sich gegen die damalige kirchliche Praxis, dass Christinnen und Christen sich von ihren Sünden durch den Erwerb von so genannten Ablassbriefen bei Gott freikaufen könnten. In seiner Rechtfertigungslehre antwortet Martin Luther darauf, dass der Mensch sich vor Gott nichts verdienen könne durch eigene Leistungen, gute Werke oder Ablasszahlungen. Vielmehr sei der Mensch bereits durch seinen Glauben von Gott angenommen. Gute Werke eines Menschen seien dann die Folge des Glaubens.

Die Thesen des Wittenberger Theologen verbreiten sich unter anderem durch den Buchdruck rasch im ganzen Deutschen Reich und darüber hinaus. Es kommt zum Konflikt zwischen Martin Luther und dem Papst, mehreren deutschen Fürsten und Kaiser Karl V. Nachdem mehrere Einigungsversuche scheitern, entstehen im Laufe des 16. Jahrhunderts in vielen europäischen Fürstentümern und Königreichen evangelische Kirchen.

Magdeburg / Dessau, 25. Oktober 2005

Pressestellen
der Kirchenprovinz Sachsen
und der Anhaltischen Landeskirche