Landesbischof Friedrich neuer Leitender Bischof der VELKD

Generalsynode wählt bayerischen Landesbischof zum Nachfolger von Bischof Dr. Hans Christian Knuth

Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD)

17. Oktober 2005

Luthertum spielt wichtige Rolle im Protestantismus – Profil zeigen auf dem Markt der Sinnangebote

Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München) ist neuer Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Die 62 Mitglieder umfassende Generalsynode der VELKD wählte den 57-jährigen Theologen bei ihrer Tagung in Klink mit 53 Stimmen zum Nachfolger von Bischof Dr. Hans Christian Knuth (Schleswig). Dieser stand nach zwei dreijährigen Legislaturperioden für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Johannes Friedrich ist in der Geschichte der 1948 gegründeten VELKD nach Hans Meiser der zweite Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der dieses höchste Amt in der VELKD inne hat. Meiser war von 1949 bis 1955 Leitender Bischof.

Friedrich, Jahrgang 1948, studierte in Erlangen und Tübingen Evangelische Theologie. Er war u.a. als Gemeindepfarrer und Studentenpfarrer in Nürnberg tätig, von 1985 bis 1991 Propst der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache zu Jerusalem, danach Stadtdekan in Nürnberg. 1999 wurde er zum Landesbischof der bayerischen Landeskirche gewählt. Seit 2000 ist er Catholica-Beauftragter der VELKD. Er gehört auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. In Personalunion wird Johannes Friedrich auch das Amt des Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) ausüben.

Nach seiner Wahl zum Leitenden Bischof der VELKD betonte er, dass das Luthertum für den gesamten Protestantismus in Deutschland eine „wichtige Rolle“ spiele. „Wir wollen zeigen, dass es die Evangelische Kirche in Deutschland stärkt, wenn wir als VELKD die Aspekte einbringen, für die wir als lutherische Kirchen besonders stehen.“ Dies seien u.a. die Orientierung am lutherischen Bekenntnis wie insbesondere die klassischen Themen der Rechtfertigungs- und der Zwei-Regimenten-Lehre, die gerade für Stellungnahmen in aktuellen politischen, gesellschaftlichen und ethischen Fragen eine „größere Rolle“ spielen sollten, als sie dies landläufig tun.

Er sehe seinen Auftrag als neuer Leitender Bischof zu einem guten Teil erfüllt, wenn es zu zeigen gelinge, dass die VELKD ein „sinnvoller und notwendiger Zusammenschluss lutherischer Gliedkirchen ist, der seinen Teil dazu beiträgt, dass das Evangelium von der Liebe Gottes zu uns Menschen in unserem Land gehört wird und Frucht trägt“. Nur wer Profil zeige, werde auf dem Markt der Sinnangebote bestehen können. „Ich bin fest davon überzeugt, dass evangelisch-lutherisches Profil die evangelischen Kirchen in Deutschland profiliert. Dabei besteht unser Profil gerade nicht in Abgrenzung und Ausgrenzung, sondern darin, dass wir offen sind für innerevangelische wie auch für die konfessionsübergreifende Ökumene.“

Klink, 17. Oktober 2005

Udo Hahn
Pressesprecher