130 Jahre evangelische Wanderungsberatung

Festakt in Hamburg

Diakonisches Werk der EKD (DW)

In Hamburg begehen heute Vertreter von Kirche, Politik und ausländischen Gesandtschaften den Festakt zum 130-jährigen Bestehen der evangelischen Wanderungsberatung. US-Generalkonsulin Susan Elbow würdigte die langjährige Zusammenarbeit zwischen US-amerikanischer Einwanderungsbehörde und den Beratungsstellen des Diakonischen Werkes der EKD: "Viele Menschen sind mit der Flut an Formularen und Richtlinien überfordert und benötigen die Unterstützung der evangelischen Auslandsberatungsstellen."

Die Wanderungsberatungsstellen bieten individuelle Beratung für Menschen an, die sich zwischen Ländern und Kulturen bewegen. Das Angebot richtet sich an Aus- und Rückwanderer, sowie an Paare, die in binationalen Partnerschaften leben. Ausgehend von hoher Arbeitslosigkeit ist ein weiterer Schwerpunkt die Beratung von Arbeitsmigranten. Die Informationen reichen einerseits von der Klärung rechtlicher Fragen, Formalitäten und Vorschriften, bis hin zur praktischen Unterstützung bei der Antragsstellung. Zudem spielt die Sensibilisierung für Tradition und Religion des neuen Lebensumfeldes beziehungsweise Lebenspartners eine wichtige Rolle. Nach Auffassung der Wanderungsberatungsstellen stellt das Wissen um diese Unterschiede mittelfristig einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar.

Im Jahr 1873 wurde die Auslandsberatung als "Evangelisch-lutherische Auswanderermission" in Hamburg gegründet und war damit die erste der heute 13 Wanderungsberatungsstellen der Diakonie. Hauptziel der Wandererungsberatungsstellen ist es, Menschen bei Entscheidungen zur langfristigen Lebensplanung zu unterstützen. Im Jahr 2002 wurden über 17.000 Beratungen durchgeführt.

Berlin/Hamburg, 8. Oktober 2003

Miguel-Pascal Schaar
Diakonie-Bundespressesprecher