Eberhard Jüngel wird 70

Tübinger Professor gilt als einer der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts

Evangelische Landeskirche in Württemberg

03. Dezember 2004

Eberhard Jüngel wird am Sonntag, den 5. Dezember, 70 Jahre alt. Er gilt als einer der bedeutendsten systematischen Theologen und Religionsphilosophen des 20. Jahrhunderts. Seine Bücher zur Rechtfertigungslehre und zum Tod sind Standardwerke der Systematischen Theologie. Durch seine Predigten wirkt er in die Öffentlichkeit hinein. 2003 wurde Eberhard Jüngel zum Ehrendomprediger in Berlin ernannt. Zudem hat er sich durch Zeitungsartikel und Vorträge immer wieder in die politische Diskussion eingemischt. Jüngel war 29 Jahre Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und in deren Ständigen Ausschuss für Schrift und Verkündigung.

1934 in Magdeburg geboren, studierte Eberhard Jüngel evangelische Theologie an den Kirchlichen Hochschulen Naumburg an der Saale und Berlin sowie an den Universitäten Zürich und Basel. Die Begegnung mit Karl Barth in Basel wurde für ihn prägend. Nach seiner Promotion 1961 und seiner Ordination im Jahre 1962 habilitierte er sich im gleichen Jahr im Fach Systematische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Berlin/Ost. Von 1966 bis 1969 war er Professor für Systematische Theologie und Dogmengeschichte an der Universität Zürich. Von dort wechselte er an die Universität Tübingen, wo er Systematische Theologie und Religionsphilosophie lehrte und das Institut für Hermeneutik leitete. Er war zweimal Dekan der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen und Gastprofessor an mehreren Universitäten in Deutschland.

Jüngel ist seit 1987 Ephorus des Evangelischen Stifts in Tübingen. Seit seiner Emeritierung 2003 leitet er die  Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg. Eberhard Jüngel ist Mitglied zahlreicher Akademien und Ehrendoktor der Universitäten Aberdeen und Greifswald. Seit 1985 ist er stellvertretender Richter am Staatsgerichtshof des Landes Baden-Württemberg. Zudem ist er Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie der Landesverdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

Stuttgart, 03. Dezember 2004

Klaus Rieth
Pressesprecher