Handbuch Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen erschienen

Vielfalt der religiösen Phänomene gewachsen – Wissen in der Bevölkerung nimmt ab

Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD)

08. Dezember 2006

„Die Vielfalt und das Ausmaß der religiösen Phänomene in unserer Gesellschaft sind gewachsen.“ Diese Einschätzung vertrat der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), bei der Vorstellung des „Handbuchs Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen“ am 8. Dezember vor Journalisten. Die 6., überarbeitete und ergänzte Auflage (1.167 Seiten, mit CD-ROM, 88 Euro) ist soeben im Gütersloher Verlagshaus erschienen. Im Zuge der Globalisierung komme es auch zum Transfer religiöser Systeme und zur Ausbreitung von Gruppen und Bewegungen, die ursprünglich in einer anderen Kultur beheimatet seien, sagte Friedrich. Darüber hinaus gebe es eine steigende Zahl von so genannten Lebenshilfeanbietern, die quasi-religiöse Qualität für ihre Methoden beanspruchten. Auch seien Unsicherheiten im Blick auf die klassischen Kirchen und Freikirchen feststellbar, weil die Kenntnis in der Bevölkerung abnehme.

In dieser verworrenen und verwirrenden Situation sehe es die VELKD als eine „wichtige Aufgabe“ an, zu Klarheit und Orientierung zu verhelfen. Das Handbuch richte sich an Mitarbeitende in Gemeinden, in der Schule sowie in der Erwachsenenbildung, die durch die religiöse und weltanschauliche Pluralität herausgefordert seien. Der besondere Nutzwert dieser Publikation liege darin, dass Fragen aus der Praxis aufgenommen seien und jeder Beitrag mit einer Stellungnahme und praktischen Ratschlägen schließe. Zudem „soll das Buch in dem gegenwärtig verbreiteten Trend, sich unterschiedslos der Elemente aus unterschiedlichen religiösen Quellen für die persönliche Spiritualität zu bedienen, zu Klarheit verhelfen“, so der Leitende Bischof der VELKD. Völlig neu erstellt worden sei ein Leitfaden für den seelsorgerlichen Dienst im Beratungsfall. Das Handbuch beanspruche keineswegs, die unterschiedlichen religiösen Gemeinschaften und Anbieter von Lebenshilfe neutral darzustellen, sondern biete eine Darstellung aus der Perspektive des christlichen Glaubens.

Verleger Ralf Markmeier würdigte das Handbuch als „Standardwerk“, das die Vielfalt der religiösen Gemeinschaften und Weltbilder „von einem klaren, stets transparent gemachten Standpunkt aus fair, sachgerecht und doch kritisch durchschaubar“ mache. Es sei wichtig, im Programm des Gütersloher Verlagshauses ein solches Buch zu haben, das Orientierung biete.

Hannover, 08. Dezember 2006

Udo Hahn
Pressesprecher