Ernährungskrise im südlichen Afrika spitzt sich zu

Diakonie Katastrophenhilfe bittet dringend um Spenden

Diakonisches Werk der EKD (DW)

30. September 2005

Angesichts der Ernährungskrise im südlichen Afrika ruft die Diakonie Katastrophenhilfe dringend zu Spenden auf. „Allein in Malawi hungern mehr als vier Millionen Menschen“, erklärt Abteilungsleiter Thomas Hoerz. „Damit sind über ein Drittel der Bevölkerung auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Wenn wir nicht schnell handeln, wird sich die Zahl der Bedürftigen weiter erhöhen.“ Insgesamt haben im südlichen Afrika derzeit rund zehn Millionen Menschen nicht genug zu essen. Betroffen sind unter anderem Simbabwe, Angola, Sambia und Swasiland.

In Malawi hat die Diakonie Katastrophenhilfe bislang 150.000 Euro für Not leidende Menschen zur Verfügung gestellt. Als Soforthilfe verteilt sie gemeinsam mit lokalen Partnern Mais an 5.800 Familien sowie eiweiß- und fettreiche Zusatznahrung an 6.400 Kinder unter fünf Jahren. Die Bauernfamilien erhalten zudem Saatgut für standortgerechte Getreidesorten, Hühner und Ziegen, damit sie künftig besser in der Lage sind, sich auch unter ungünstigen äußeren Bedingungen selbst zu ernähren.

Ursache der akuten Nahrungsmittelkrise in Malawi sind Ernteverluste aufgrund einer lang anhaltenden Dürre. So kann das Land in diesem Jahr lediglich 37 Prozent seines Bedarfs am Grundnahrungsmittel Mais selbst decken. „Der Hunger in Malawi ist nicht nur durch die Dürre bedingt und muss auch langfristig durch Umstellungen in der Landwirtschaft bekämpft werden“, betont Thomas Hoerz. „Die Landbevölkerung ist in den vergangenen Jahren derart verarmt, dass sie keine Reserven mehr hat. Wir unterstützen sie deshalb bereits während der aktuellen Krise darin, ihre künftigen Ernteerträge zu steigern und die Vorratshaltung zu verbessern. Damit wollen wir zugleich Entwicklungen wie der diesjährigen Hungersnot im Niger vorbeugen.“

Die Diakonie Katastrophenhilfe fördert mit dem Saatgut, das sie in Krisenzeiten gemeinsam mit der unmittelbaren Nahrungsmittelhilfe verteilt, den Anbau dürreresistenter Pflanzen wie Sorghum, einem sehr widerstandsfähigen Brot-Getreide Afrikas. Darüber hinaus sollen Saatgutbanken für Maniok, Süßkartoffeln und Gemüse aufgebaut werden. „Wenn die Bauern ihre Existenz auf eine breitere Basis stellen können, sind sie den Wetterbedingungen nicht mehr so unmittelbar ausgeliefert“, so Hoerz. Die Situation in Malawi sei derzeit besonders Besorgnis erregend, treffe aber auf viele Staaten in Afrika zu. Die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre lokalen Partner kämpfen zurzeit in 19 afrikanischen Ländern gegen den Hunger.

Für ihre Hilfe in Afrika ist die Diakonie Katastrophenhilfe dringend auf Spenden angewiesen, Kennwort „Nothilfe Afrika“.

Spendenkonto:

Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70
oder online www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

Stuttgart, 30. September 2005

Gesine Wolfinger
Pressereferat