Nur die EKD entscheidet über Lutherbibel

Bibelgesellschaft warnt vor Themenvermischungen

Deutsche Bibelgesellschaft

In der gegenwärtigen Diskussion über mögliche neue Bibelübersetzungen und eine erneute Revision der Lutherbibel warnt die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) vor einer Vermischung beider Themen. “Die Rechte für die Lutherbibel liegen allein bei der Evangelischen Kirche in Deutschland und nur sie kann über eine Überarbeitung entscheiden”, erklärte DBG-Generalsekretär Dr. Jan-A. Bühner. Jede Weiterentwicklung müsse zudem ausgesprochen behutsam geschehen, wenn das Ergebnis den Namen Lutherbibel verdienen solle. Die Lutherbibel ist der offizielle Text der Evangelischen Kirchen und erscheint in deren Auftrag bei der Deutschen Bibelgesellschaft.

Unabhängig davon bleibe es selbstverständlich jedem unbenommen die Bibel aus den Ursprachen Hebräisch und Griechisch neu ins Deutsche zu übertragen, so Bühner. Es gibt bereits deutsche Übersetzungen in der Gegenwartssprache. So erscheint bei der Bibelgesellschaft die Gute Nachricht Bibel, die zeitgemäßes Deutsch mit großer Zuverlässigkeit bei der Wiedergabe des Grundtextes verbindet. Der Text wurde interkonfessionell erarbeitet und liegt jetzt in der revidierten Fassung von 1997 vor. Die Gute Nachricht wendet sich an Leserinnen und Leser, die mit der klassischen Kirchensprache nicht mehr vertraut sind.

“Darüber hinaus arbeitet die DBG an einer speziellen Übersetzung für Jugendliche”, sagte Bühner. Diese so genannte Basisübersetzung werde sich mit einer bewusst einfachen Sprache an bisherige Nicht-Bibelleser wenden.

Als kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts ist die Deutsche Bibelgesellschaft 1981 aus dem Zusammenschluss von Evangelischem Bibelwerk und Deutscher Bibelstiftung entstanden. Sitz ist Stuttgart. Die Geschäftsführung bilden Generalsekretär Pfarrer Dr. Jan-A. Bühner und der kaufmännische Leiter Dr. Felix Breidenstein. Vorsitzender ist Dr. Walter Klaiber, Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland.

“Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Bibel” nennt die Satzung als Aufgaben. Darüber hinaus fördert sie die Bibelmission, das Bibellesen und die Kenntnis der Heiligen Schrift. Gemeinsam mit 134 anderen Bibelgesellschaften gehört die DBG zum Weltbund der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS). Zu den 700 Titeln des Verlages zählen neben der Lutherbibel und der Gute Nachricht Bibel u.a. wissenschaftliche Ausgaben, Hörbibeln, elektronische Medien und Kinderbibeln.

Stuttgart, 27. Januar 2004

Ralf Thomas Müller
Pressesprecher