858 Gedichte und Lieder in der Tradition Paul Gerhardts

VELKD-Wettbewerb löste großes Echo aus

Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD)

09. Oktober 2006

In der Kategorie „Wissenschaftliche Arbeiten zu Leben, Werk und Wirken des Dichters“ wurden fünf Arbeiten eingereicht – Jury-Vorsitzende sind Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann (Hannover) und Prof. Dr. Walter Sparn (Erlangen) – Festveranstaltung 2007 in Berlin geplant

Hannover – Der von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) gestiftete Paul-Gerhardt-Preis hat in der Kategorie „Neue geistliche Gedichte und Lieder“ ein „unerwartetes Echo“ ausgelöst. Nach Angaben von Oberkirchenrat Hans Krech wurden bis zum Einsendeschluss am 15. September 858 Beiträge eingereicht. Anlass für die VELKD, diesen Preis zu stiften, ist  der 400. Geburtstag von Paul Gerhardt (1607-1676). Eine Jury unter dem Vorsitz der Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Dr. Margot Käßmann, werde die Texte sichten und Anfang nächsten Jahres die Preisträger ermitteln. Das Preisgeld beträgt 2.000 Euro für den ersten Preis, 1.500 Euro für den zweiten sowie 1.000 Euro für den dritten Preis. Kriterium ist, so Krech, dass die Beiträge sich im Raum der von dem Liederdichter ausgehenden spirituellen Tradition bewegen. Seine Lieder zeichneten sich dadurch aus, dass sie Grunderfahrungen des Menschseins – in Natur- und Lebenslauf, in Leid und Krieg, in Bedrängnis und Hoffnung – vor Gott aussprechen und neu zu verstehen lehren. In ihnen seien zuversichtliches Gottvertrauen und sprachliche Schönheit so vereint, dass sie den Gesang der Gemeinden wie das Gebet des Einzelnen bis heute bereicherten. Sie seien inspiriert durch die lutherische Lehre, ohne jedoch gereimte theologische Traktate geworden zu sein. Vielmehr hielten sie durch ihre formal-ästhetische Gestaltung den Kontakt zur großen Dichtung der Epoche. Hans Krech, der bei der VELKD u.a. für Gottesdienst und Liturgie zuständig ist, erwartet von dem Wettbewerb poetisch qualitätvolle Texte, die, auch wenn sie über die traditionelle Liedform hinausgehen sollten, für die Vertonung geeignet sind und so ihren Platz im Gottesdienst finden können.

Der Paul-Gerhardt-Preis der VELKD wird auch in einer zweiten Kategorie vergeben. Gesucht wurden wissenschaftliche Arbeiten zu Leben, Werk und Wirkung des Dichters. Eingereicht werden konnten monografische Arbeiten ab dem Umfang einer Magisterarbeit. Insgesamt fünf Arbeiten wurden in dieser Kategorie eingesandt. Das Preisgeld beträgt 4.000 Euro und kann geteilt werden. Vorsitzender der Jury ist Prof. Dr. Walter Sparn, der in Erlangen Systematische Theologie lehrt.

Dies Preise werden im Frühjahr 2007 in Berlin im Rahmen einer Festveranstaltung übergeben.

Hannover, 09. Oktober 2007

Udo Hahn
Pressesprecher