Fünf Jahre Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre

Festakt am 31. Oktober in Augsburg

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

26. Oktober 2004

Anlässlich des fünften Jahrestags der Unterzeichnung der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" findet am Sonntag, 31. Oktober, um 11.30 Uhr in der Kirche St. Anna zu Augsburg ein ökumenischer Festakt statt. Bei dieser Gelegenheit werden der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller, und der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, die Bedeutung der Erklärung und ihrer Unterzeichnung würdigen.

„Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigung ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Einheit der Kirche. Natürlich werden weitere tiefer gehende Diskussionen nötig sein, um bestehende Fragen zu klären. Dennoch ist nie ernsthaft in Frage gestellt worden, dass Katholiken und Lutheraner einen Grundkonsens haben, was die Definition des Christseins angeht“, so Bischof Müller.

„Die Chance des ökumenischen Fortschritts, die mit der Unterzeichnung der ‚Gemeinsamen Erklärung’ einhergeht, darf man nicht verstreichen lassen“, erklärt Landesbischof Friedrich. „Wenn im 21. Jahrhundert in der Bibelexegese und in der Dogmatik greifbare Übereinstimmungen zwischen evangelischer und katholischer Kirche bestehen und benachbarte Gemeinden konfessionsübergreifend vertrauensvoll zusammenarbeiten, darf aus kirchenpolitischen Gründen die mögliche Einheit nicht verweigert werden.“

Das 1999 in Augsburg unterzeichnete Dokument gilt als Meilenstein der Annäherung zwischen Katholiken und Lutheranern. Nach 35 Jahren theologischer Vorarbeit beseitigten die Katholische Kirche und der Lutherische Weltbund einen zentralen Streitpunkt, der mehr als 450 Jahre zuvor zur Kirchentrennung geführt hatte.

München, 26. Oktober 2004

Michael Mädler
Stellv. Pressesprecher