Liberia: Zehntausende Menschen auf der Flucht

Zugang zu Hilfebedürftigen im Südosten bislang nicht möglich

Diakonisches Werk der EKD (DW)

05. September 2003

Trotz der Bemühungen um Frieden und Sicherheit in Liberia sind erneut Zehntausende Menschen vor der Gewalt bewaffneter Milizen auf der Flucht. Rund 60.000 Kinder, Frauen und Männer hätten vier Flüchtlingslager in der Nähe der im Landesinneren gelegenen Stadt Totota verlassen, berichteten Partner der Diakonie Katastrophenhilfe. Viele von ihnen hätten im Camp Salala nördlich von Monrovia Zuflucht gesucht. Dort seien sie mit Reis und anderen Lebensmitteln versorgt worden.

„Viele Familien waren tagelang unterwegs, um das Lager zu erreichen. Sie sind völlig erschöpft und benötigen jede Hilfe, die sie bekommen können“, so der Lutherische Weltbund, der das Lager betreut und eng mit der Diakonie Katastrophenhilfe zusammenarbeitet. Es sei zu befürchten, dass eine große Zahl der Vertriebenen weiter nach Monrovia flieht. Die liberianische Hauptstadt sei jedoch bereits überfüllt mit Menschen, die vor den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und Regierung in den vergangenen Wochen ihre Häuser verlassen hatten.

Monrovia gilt als relativ sicher, seit Soldaten der westafrikanischen Friedenstruppe ECOMIL dort stationiert sind. Bislang konnten sie jedoch ihre Einflussbereich noch nicht auf das Umland ausdehnen. Die Vereinten Nationen senden derzeit täglich Teams in unterschiedliche Regionen Liberias, um den Bedarf an Hilfe zu erheben. Bei der Unterzeichnung des Friedensabkommens am 18. August wurde vereinbart, dass humanitäre Organisationen im gesamten Land Zugang zu Hilfebedürftigen erhalten. Bislang sei es jedoch nicht möglich gewesen, den Südosten Liberias zu erreichen, wo Tausende Liberianer und Flüchtlinge aus der Elfenbeinküste bereits vor den Angriffen auf Monrovia Zuflucht gesucht hätten, so der Lutherische Weltbund.

Für ihre Hilfe in Westafrika bittet die Diakonie Katastrophenhilfe um Spenden, Kennwort „Westafrika“.

Spendenkonten:

Diakonie Katastrophenhilfe:
Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70
oder online über das Internet
www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

Caritas international:
Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00
oder online über das Internet
http://spende.caritas-international.de

Stuttgart, 05. September 2003

Für Rückfragen:

Gesine Wolfinger
Telefon: 07 11/21 59-1 47