Positives Signal für die Kirchenmusik

Landessynode beendet Herbsttagung in Bad Herrenalb

Evangelische Landeskirche in Baden

21. Oktober 2004

„Kirchenmusik ist ein wichtiger Teil der Verkündigung“, lautet ein Satz in der Schlussresolution zur Kirchenmusik. Daher soll auch künftig die Arbeit finanziell abgesichert werden. Ebenfalls gestärkt wurde die Arbeit der Telefonseelsorge, deren steigende Sachkosten von der Synode mit einer außerordentlichen Zuweisung entlastet wurden.

Die Synode hat sich ausführlich mit den Angeboten und Problemen der Kirchenmusik beschäftigt. Sie dankte allen, die mit unterschiedlichen Stilen musizieren und in musikalischen Projekten der Landeskirche aktiv sind. Die Landessynode bat die Kirchenmusiker und alle, die für Gottesdienste verantwortlich sind, verstärkt bei der Gestaltung von Gottesdiensten zusammenzuarbeiten, um die Chancen, die unterschiedliche Stile des Musizierens in der Kirche bieten, für eine missionarische und in der Öffentlichkeit präsente Kirche zu nutzen. Ein Konzept für die nachhaltige Sicherung will die Synode im Frühjahr 2005 beschließen.

Des weiteren machte sich die Landessynode die Liebfrauenbergerklärung zueigen, die Herausforderungen im Bereich Flucht und Migration beschreibt. Sie begrüßte die Verbesserungen im europäischen und deutschen Asyl- und Flüchtlingsrecht. Ebenso wurden aber auch deutlich noch nicht umgesetzte Anliegen benannt, für die sich die Kirchen einsetzen. Zum Beispiel der Erhalt des Aufenthaltsrechtes im Falle des Widerrufs der Flüchtlingsanerkennung, die Verbesserung des Status von Personen mit subsidiärem Schutz und eine wirksame Bleiberechtsregelung für Menschen, die seit vielen Jahren in Europa sind. Die Kirchenbezirke wurden gebeten, die Handlungsempfehlungen der Liebfrauenerklärung umzusetzen,  z.B.  bei der Integrationsarbeit in Kirchengemeinden, in der Jugendarbeit und Tageseinrichtungen für Kinder.

Für das Tagungshaus Schloss Beuggen (bei Rheinfelden) wurde ein neues Bewirtschaftungskonzept befürwortet. Dafür ist eine bauliche Maßnahme notwendig. Die veranschlagten Gesamtkosten betragen 960.000 €. Finanziert wird der Umbau durch die Entnahme aus der Substanzerhaltungsrücklage in Höhe von 670.000 €, einer Zuwendung des Diakonischen Werkes Baden in Höhe von 10.000 € und 270.000 € aus den Verkaufserlösen des Theologischen Studienhauses Heidelberg.

Die Telefonseelsorge lebt von großer ehrenamtlicher Arbeit. In den Stellen für Telefonseelsorge in Baden sind insgesamt 540 Ehrenamtliche tätig. Doch ist in diesem äußerst schwierigen seelsorgerlichen Arbeitsgebiet die Begleitung durch hauptamtliche Kräfte unabdingbar, die Sachkosten steigen durch die sich ständig ändernde und weiterentwickelnde Technik.

Die Telefonseesorgestellen befinden sich in ökumenischer Trägerschaft. Lokale Träger haben mit der Finanzierung auf Dauer Probleme. Nachbarkirchen, die auch von diesen Stellen profitieren, sind nicht an der Finanzierung dieser Stellen beteiligt. Da sich die Einwahlbereiche nicht mit den Grenzen der badischen Landeskirche decken, ist nach Ansicht der Synode eine bundesweite Regelung für die finanzielle Sicherung notwendig.

Die notwendigen Personalkosten sollen wie bisher aus dem landeskirchlichen Haushalt bezahlt werden. Die steigenden Sachmittelkosten sollen im Jahr 2005 mit einer außerordentlichen Finanzzuweisung von 100.000 € entlastet werden. Auch die Bildung von Fördervereinen, wie etwa in Offenburg, regte die Synode an.

Bad Herrenalb, 21. Oktober 2004

Marc Witzenbacher
Pressesprecher