Haushaltshilfe unverzichtbar bei Krankheit der Eltern

Unterschriftenübergabe an Bundesgesundheitsministerin Schmidt

Diakonisches Werk der EKD (DW)

316.000 Unterschriften zur Sicherung der Leistung der Haushaltshilfe fürFamilien überreichten der Deutsche Caritasverband e.V., das Diakonische Werkder EKD und der Katholische Berufsverband der Familienpflegerinnen undDorfhelferinnen an Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt am Donnerstag inBerlin.

In einer bundesweiten Aktion hatten die drei Verbände schon im vergangenenHerbst darauf hingewiesen, dass es zunehmend schwieriger wird, den imSozialgesetzbuch V (SGB V) verankerten Anspruch auf Zahlung einerHaushaltshilfe bzw. Familienpflege bei Erkrankung von Mutter oder Vater bei denGesetzlichen Krankenkassen zu erhalten. So ist es zum Beispiel nicht akzeptabel, dass eine junge Mutter, die an Krebs erkrankt ist, keine Haushaltshilfe beieiner ambulanten Chemotherapie erhält, die sie bei der Versorgung der Kinderunterstützt.

Um zukünftig sicherzustellen, dass betroffene Familien diese Leistung inausreichendem Umfang erhalten, fordern die Verbände u.a. die Aufnahme derLeistungsgewährung der Haushaltshilfe bzw. Familienpflege bei ambulanten undteilstationären Behandlungen in den Pflichtleistungskatalog des § 38 im SGB V.Dieses Leistungsangebot ist der Praxis in der medizinischen Behandlunganzupassen, in der ambulant vor stationär eine immer größere Rolle spielt.Ebenso soll eine zwischen den Leistungserbringern und Leistungsträgern nochabzuschließende Rahmenempfehlung über Qualität und Umfang der Leistung im SGB Vverankert werden.

Die Krankenkassen werden aufgefordert, eine Rahmenempfehlung gemeinsam mit denSpitzenverbänden der Leistungserbringer auf Bundesebene zu erarbeiten undleistungsgerechte Vergütungssätze zu vereinbaren. In fast allen Bundesländernsind weniger als 50 Prozent der Kosten für einen professionellenFamilienpflegeeinsatz durch die Vergütungssätze der Krankenkassen gedeckt.

28. August 2003

Kontakt: Martina Feulner, Deutscher Caritasverband, Telefon 01 73/3 21 16 68, E-Mail: martina.feulner@caritas.de; Friedrich Weber, Diakonisches Werk der EKD,Telefon 01 75/9 74 38 72; E-Mail: f.weber@diakonie.de; Mechtild Gnegel,Berufsverband der Familienpflegerinnen, Telefon 01 71/6 02 65 43

Berlin, 28. August 2003

Miguel-Pascal Schaar
Pressesprecher