Ausstellung zeigt prämierte Gemälde von Behinderten über biblische Geschichten

Ein Preisträger kommt aus der Region Darmstadt

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

25. August 2003

Darmstadt, 26. August  2003. Steven Ruland hat eine „Grablegung“ gemalt. Sein Bild ist in zwei Teile geteilt. Im oberen Feld „Jesus wird ins Grab gelegt“ sind die Bildmittel reduziert, fast abstrakt. „Tote Soldaten kommen nach Hause“ heißt der untere Teil. In sehr viel konkreterer Formensprache erkennt man unter dem „Union Jack“ die – vielleicht aus dem Irak – nach Hause überführten toten britischen Soldaten.

Dieses Kunstwerk ist Teil der Ausstellung „Bibelbilder – Menschenbilder“, die am Dienstag, dem 26. August, in den Räumen der Verwaltung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau am Paulusplatz 1, Darmstadt, eröffnet wird. Das Besondere daran: Die Bilder stammen von Menschen mit Behinderung. Sie malen und zeichnen zu biblischen Geschichten und Gestalten und verbinden sie mit ihren persönlichen wie mit politischen Themen. Neben ernsten Motiven finden sich fröhliche Werke:

Zweiter Preis geht nach Nieder-Ramstadt

Quietschrot und riesengroß ist der Wal, den Ralf Krämer gemalt hat, und im Mund ist ein kleines Strichmännchen zu sehen – Jona. Mit seinem Bild „Jona im Bauch des Wales“ hat der 27 jährige den zweiten Preis in der Kategorie der über 27 Jährigen gewonnen. Den Preis – ein Wochenende in einem Best-Western-Hotel im Schwarzwald für zwei Personen - will Krämer zusammen mit seinem Vater einlösen. Krämer arbeitet in den Mühltal-Werkstätten der Nieder-Ramstädter Heime, der mit 1100 Plätzen größten Einrichtung für Behinderte auf dem Kirchengebiet der EKHN

„Bibelbilder – Menschenbilder“ ist das Ergebnis eines Malwettbewerbs, den die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, das Bistum Mainz und das Bistum Limburg gemeinsam ausgeschrieben hatten. Gezeigt werden die besten 45 Motive aus fast 500 Einsendungen.

Ort, Öffnungszeiten und Dauer

Die Ausstellung läuft bis zum 26. September . Sie ist montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Die Kunstwerke hängen im Eingangsbereich und in den Fluren des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses der Kirchenverwaltung der EKHN am Paulusplatz. Sie wird danach in anderen Städten des Kirchengebiets gezeigt.

Die Ausstellung verknüpft konzeptionell die Inhalte des „Jahres der Bibel 2003“ und des „Europäischen Jahres für Menschen mit Behinderung“: Denn das Urbedürfnis nach Religiosität und das Vergnügen an der eigenen Kreativität verbinden behinderte und nichtbehinderte Menschen.

Darmstadt, 25. August 2003

Stephan Krebs
Pressesprecher