Zum Tod von Humberto Ramos Salazar

„Feinsinniger Mann der Kirche"

Gustav-Adolf-Werk e.V.

13. Oktober 2004

Am 7. Oktober 2004 starb der Präsident der Bolivianischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (IELB) bei einem Autounfall. Der stellvertretende Generalsekretär des Gustav-Adolf-Werks, Pfarrer Hans Schmidt, hat - auch im Namen des Präsidenten des Gustav-Adolf-Werks, Dr. Wilhelm Hüffmeier und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) - seiner Familie und der Kirche in Kondolenzschreiben sein Beileid ausgesprochen.

Der stellvertretende Generalsekretär des Gustav-Adolf-Werks bezeichnete Ramos Salazar als einen „feinsinnigen Mann der Kirche“, der die Gemeinden seiner Kirche oft besucht hat, um bei ihnen das Bewusstsein für die Gemeinschaft als Kirche zu fördern. Schmidt lernte Ramos Salazar bei Reisen durch Bolivien kennen und schätzen: „Er war sich nicht zu schade, die entlegendsten Kirchengemeinden aufzusuchen, auch wenn er dabei in einem Kartoffelkeller übernachten musste.“

Humberto Ramos Salazar sei nicht nur für seine Frau und seine drei Kinder unersetzlich, sondern ebenso für die Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche. „Mit seiner Vision von Kirche hat Humberto Ramos Salazar sehr viel bewegen können. Er hat insbesondere die Ausbildung von Laien vorangetrieben und mit einem Kirchbauprogramm dafür gesorgt, dass jede Gemeinde sich in einem Gotteshaus versammeln kann. Das Gustav-Adolf-Werk in Leipzig hat ihn in diesem Ansinnen voll unterstützt.

Bolivien ist das einzige Land Südamerikas, in dem 50 Prozent der Einwohner Indianer sind. Sie leben größtenteils in den über 3700 „Communidades indigenas“ mit traditioneller Wirtschaftsweise und gemeinsamer Feldwirtschaft. Der evangelische Kirchenpräsident war selbst Angehöriger des indigenen Aymara-Volkes. Ramos Salazar wurde am 17. Januar 1962 geboren und war seit 1999 Präsident der IELB. Die Kirche hat rund 10 000 Mitglieder in 112 Ortsgemeinden.

Bei dem Unfall starben kamen auch Pfarrer Ramon Conde, Pfarrer Juan Zeballos und eine deutsche Praktikantin, Schwester Verena Welz, ums Leben.

Leipzig, 13. Oktober 2004

Thomas Sülzle
Pressesprecher