GEKE hat neuen Generalsekretär

Oberkirchenrat Prof. Dr. Michael Bünker (Wien) leitet künftig das Sekretariat der GEKE

Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE)

17. September 2006

Prof. Dr. Michael Bünker (Wien), Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche in Österreich, wurde auf der 6. Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischen Kirchen in Europa (GEKE) – Leuenberger Kirchengemeinschaft vom neu gewählten Rat zum Generalsekretär berufen. Bünker folgt Anfang 2007 auf Präsident Dr. Wilhelm Hüffmeier (Berlin), der 19 Jahre lang das Sekretariat leitete. Mit dem Eintritt Hüffmeiers in den Ruhestand sowie vor dem Hintergrund von Strukturveränderungen innerhalb der evangelischen Kirche in Deutschland wird das GEKE-Büro, das der Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche der Union (vormals Evangelische Kirche der Union) angegliedert war, nach Wien übersiedeln. Bünker wurde 1954 geboren und studierte Evangelische Theologie in Wien. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er gehörte seit der letzten Vollversammlung 2001 in Belfast dem Exekutivausschuss an. An der Universität Wien hat er einen Lehrauftrag.

In einem Interview sagt Michael Bünker, die Übersiedelung des Sekretariats nach Wien bedeute Kontinuität für die Arbeit der GEKE, weil es an eine Mitgliedskirche angebunden sei. Es gebe allerdings auch deutliche Veränderungen, denn künftig werde die GEKE ihre Aktivitäten in einem Land koordinieren, in dem die Evangelischen seit Jahrhunderten in der Minderheit seien. Daraus ergebe sich die „ökumenische Herausforderung“ an die GEKE, über den protestantischen Bereich hinaus zu blicken, etwa in Richtung Anglikaner und Orthodoxe. Zugleich bestehe eine „missionarische Herausforderung unter grundsätzlicher Bejahung der Säkularität“ sowie die „Herausforderung des Dialogs unter der grundsätzlichen Orientierung an den Menschenrechten und am gegenseitigen Respekt“.

Seine Ziele beschreibt der neue Generalsekretär als „bescheiden und anspruchsvoll zugleich“, etwa hinsichtlich der Koordinierung der GEKE-Aktivitäten in Form von Lehrgesprächen und Regionalgruppen sowie im Blick auf die Umsetzung des Beschlüsse der Vollversammlung und des Rates. Manche Anfragen aus der Ökumene nötigten zur Klärung. „Noch fehlt der Dialog mit der römisch-katholischen Kirche und – ein Zukunftsthema – mit den pfingstlerisch-charismatischen Gruppen“, so Bünker. Vor allem aber gehe es darum, die Stimme des Protestantismus zu stärken sowie zu einer ethischen Urteilsbildung in Europa beizutragen.

Budapest, 17. September 2006

Udo Hahn
Pressesprecher

Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE)