“Eine herausragende geistliche Persönlichkeit unserer Zeit“

Kirchenpräsident Steinacker würdigt Roger Schutz

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

17. August 2005

Kirchenpräsident Dr. Peter Steinacker hat seine tiefe Bestürzung über den gewaltsamen Tod von Frère Roger Schutz, des Gründers und Leiters der internationalen ökumenischen Kommunität in Taizé in Burgund in einer öffentlichen Erklärung zum Ausdruck gebracht. Schutz war gestern, am Dienstag, während des Abendgottesdienstes in der Kirche von Taizé von einer offenbar geistig verwirrten Frau erstochen worden.

Steinacker sagte wörtlich:

„Wir trauern um Frère Roger Schutz, den Gründer der ökumenischen Ordensgemeinschaft von Taizé. Frère Roger war eine herausragende geistliche Persönlichkeit unserer Zeit. Er und die von ihm gegründete Kommunität in Taizé haben den Kirchen unschätzbare geistliche Impulse gegeben. In ihrem Alltag hat die Kommunität beispielhaft die klassischen Ordensregeln in das moderne Leben hinein interpretiert. Sie hat Liturgie und praktisches Leben glaubhaft mit einander verwoben. Und sie hat die konfessionellen Traditionen unverkrampft miteinander verbunden. Sie war und ist damit der Vorreiter der ökumenischen Bewegung und ein Vorbild für die Kirchen. Ihre offene Glaubensgemeinschaft haben die Brüder zum Treffpunkt der Völker und Nationen gemacht. Insbesondere die Jugend der Welt hat dort eine geistliche Heimat. Wir hoffen und beten, dass dieser einzigartige Ort in diesem Sinne auch nach dem Tod ihres Gründers weiterbesteht.

Frère Rogers persönliches Lebenszeugnis hat scheinbar unüberwindliche Grenzen geöffnet. Anlässlich der Trauerfeier um Papst Johannes-Paul II. reichte ihm, dem Protestanten, der heutige Papst Bendedikt die Kommunion. Wir empfehlen Frère Roger der Gnade Gottes.“

Darmstadt, 17. August 2005

Stephan Krebs
Pressesprecher