Brückenbauer der Ökumene verloren

Landesbischof Ulrich Fischer zum Tod von Frère Roger

Evangelische Landeskirche in Baden

17. August 2005

Tief betroffen zeigte sich Landesbischof Ulrich Fischer vom gewaltsamen Tod an dem Gründer der Gemeinschaft Taizé in Burgund. Mit ihm habe die Welt einen unermüdlichen Brückenbauer der Ökumene verloren. Der im Mai 90 Jahre alt gewordene Frère Roger wurde gestern von einer offenbar geistig verwirrten Frau mit dem Messer erstochen.

Frère Roger sei ein geistlicher Brückenbauer zwischen Konfessionen, Generationen und Nationen gewesen, so der Landesbischof. Ihm sei es gelungen, eine gemeinsame spirituelle Basis für viele Menschen zu schaffen. Als Gründer der Gemeinschaft von Taizé habe er vor allem jungen Menschen den Weg zu einer tiefen, ökumenisch geprägten  Frömmigkeit geebnet. „Sein gewaltsamer Tod hat mich tief getroffen“, so Fischer, „er selbst war ein unbeirrbarer Anhänger des Friedens und der Gewaltlosigkeit.“

Dass Frère Roger bei der Trauermesse für Johannes Paul II. die Kommunion aus den Händen des jetzigen Papstes empfangen habe, sei ein Zeichen des ökumenischen Geistes gewesen, den Frère Roger zeitlebens erfüllt hat.
Fischer trauert mit allen Mitgliedern und Freunden der Gemeinschaft von Taizé um einen Menschen, der Versöhnung und Hoffnung gelebt hat.

Karlsruhe, 17. August 2005

Marc Witzenbacher
Pressesprecher