Verantwortung fürs Gemeinwohl

Landesbischof Weber begrüßt Enzyklika von Papst Benedikt XVI.

Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig

25. Januar 2006

Landesbischof Dr. Friedrich Weber hat die Enzyklika von Papst Benedikt XVI. über die Liebe begrüßt. Sie verweise auf die Mitte der Heiligen Schrift und zeige den untrennbaren Zusammenhang von christlichem Glauben und sozialem Engagement. Auch für den Protestantismus gehöre die diakonische Arbeit zu den Wesensäußerungen der Kirche, so Weber, der zugleich Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) ist.

Es entspreche dem demokratischen Verständnis, wenn der Papst darauf hinweise, dass es nicht die Aufgabe der Kirche, sondern des Staates sei, eine gerechte Ordnung zu schaffen. Gleichwohl gehöre die profilierte Mitwirkung der Kirche im gesellschaftspolitischen Diskurs ebenfalls zum ihrem Auftrag. Aus wohl verstandener Nächstenliebe und Verantwortung für das Gemeinwohl.

Weber begrüßte außerdem die Mahnung des Papstes, die Liebe nicht zum reinen Sex zu degradieren. Liebe sei ein ganzheitliches Geschehen, das nicht auf die Körperlichkeit reduziert werden dürfe. Wenn sie zur Ware werde, verliere der Mensch seine Würde, so der Landesbischof. Die Vorstellung allerdings, dass das monotheistische Gottesbild der monogamen Ehe entspreche, wie es in der Enzyklika dargestellt werde, entspreche der katholischen Naturrechtslehre und werde so vom Protestantismus nicht unbedingt geteilt.

Braunschweig, 25. Januar 2006

Michael Strauß
Pressesprecher